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Montag, 7. April 2008

China's natürliche Theologie

Leibniz wurde, als er nach Rom gereist war, von sämtlichen katholischen Institutionen mit größtem Respekt aufgenommen. Besonders wurde sein Ausspruch berühmt, demgemäß er (etwa 1685) davon sprach, daß es angesichts des Zerfalls Europas gut wäre, wenn chinesische Heiden nach Europa kämen, um die natürliche Theologie zu predigen - während Europa's Theologen nach China reisen sollten, um die Offenbarung bekanntzumachen.

Das Tor zu China erhoffte man sich vor allem von den Jesuiten geöffnet zu erhalten. Denen spielte auch tatsächlich ein "Zufall" in die Hände:
Der Kaiser von China, Cham-Hi, war an einem schweren Wechselfieber erkrankt. Ausgerechnet noch dazu zu einem Zeitpunkt, da die Mongolen das Land bedrohten. Gegen enorme Widerstände der einheimischen Ärzte und Gelehrten, gelang es den Jesuiten, das Vertrauen des Kaisers zu gewinnen - denn fünfzig Jahre zuvor war in Peru (!) durch die Gattin des peruanischen Vizekönigs, der Gräfin von Chinchon, die "Chinarinde" - das "Polvo de los Jesuitos" - bekannt geworden, weil die Gräfin die heilende Wirkung der Rinde an sich bzw. Ihrem Gatten erfahren hatte. ("Quina" bedeutet in der Inkasprache zusätzlich "Rinde".) Mithilfe dieses "Chinin" wurde der Kaiser tatsächlich gesund.



*070408*