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Mittwoch, 2. April 2008

Warum man Künstler überall kennt

Y, Schauspieler, saß in der Küche und rauchte eine Camel, trank Kaffee aus dem Automaten.

"Man kennt mich oft," meinte er dann. "Ich bezeichne mich deshalb als krypto-populär. Dabei kann das fast nicht sein, ich war noch nie groß in der Öffentlichkeit."

Wir lachten, eher verhalten, denn auch andere schienen dieses Phänomen zu kennen.

Da sagte X, ein Schriftsteller: "Ist das nicht für einen Künstler logisch? Wenn seine Aufgabe wirklich ist, universal zu werden, also so frei, daß er alle menschliche Form in sich birgt, so muß er als privater Mensch immer allumfassender werden. Damit aber wird man zunehmend meinen, ihn schon gesehen zu haben. Denn in ihm begegnet einem etwas, das man mit größer Wahrscheinlichkeit bereits kennt."

Einige blickten nachdenklich. Z lächelte. Ich dachte an einen Ausspruch von NN, der einmal meinte, bei älteren Schauspielern würde die Biographie "wächsern" an ihnen kleben. Bei Schauspielern ergeben die Rollen die Lebensvorkommnisse.





*020408*