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Samstag, 14. Juni 2008

Keiner kommt zu kurz

Aber nicht nur das. Zwar weiß ich schon, daß das Leben nicht ohne Rest aufgeht. Aber es ist und bleibt die Auseinandersetzung zwischen dem Sein, das (und das ist auch die einzige wirklich vitale Kraft) um Luft ringt, das im jeweiligen Anteil als Seiendes Leib nehmen will, und dem Nichts, denn was auch immer als Übel und Sünde und Fehler bezeichnet wird, hat (außer der moralischen Qualität) die Dimension des Mangels am Gut.

Und zwar weiß ich auch, daß es nicht nur um uns, sondern um ein gehörig Kreuzelchen am Übel der Welt geht, das es mitzutragen gilt.

Aber es ist das, was wir als Fegefeuer bezeichnen, das Leben. Und aller Schmerz, den wir mit so viel Aufwand zu vermeiden trachten, ist nur der Schmerz der Kraftanstrengung, das Gut ins Seiende in allen Dimensionen zu dehnen.

Über längere Jahre und Jahrzehnte - also gerade im Überblick über Generationen - zeigt sich doch für jeden, wie die Lebensbögen sich schließen, daß das, was man sich auf der einen Seite von der Welt herauszureißen trachtete, auf der anderen Seite (sogar: samt Aufgeld) zu zahlen ist.

Wie ruhig mag man sich dann in den Lehnstuhl setzen, und mutig entscheiden, daß es einfach nicht lohnt, in Nichts zu investieren.

Man braucht heute die kostbare Zeit des Lebens schon nur dafür, überhaupt einmal erwachsen zu werden. Das in dieser Zeit überzeugendste Argument, das für eine kommende Anarchie spricht.





*140608*