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Montag, 13. Oktober 2008

Die Gefährlichkeit des Krieges liegt nicht am Schlachtfeld

Von 1792 bis 1815 (in den napoleonischen Kriegen) wurden insgesamt 4,5 Millionen Franzosen für das Heer verpflichtet (ausgehoben). Davon starben 150.000 auf den Schlachtfeldern.

2,5 Millionen starben in den Hospitälern, wobei das Wundfieber die häufigste Todesursache war. Dicht gefolgt von Cholera, Fleckfieber und Malaria.

Im Krieg 1870/71 verloren die Franzosen 150.000 Soldaten durch Seuchen, während die Preußen bereits verpflichtende Schutzimpfungen (Cholera) eingeführt hatten und kaum 3.000 Soldaten durch Krankheiten verloren.

Malaria und Fleckfieber waren es auch, die verhinderten, daß Frankreich und England von Griechenland her Österreich-Ungarn 1914/18 (sieht man von der Schlußphase ab, wo die österreichisch-ungarische Armee durch Selbstauflösung zusammenbrach) ernsthaft gefährden konnten: von 115.000 in Saloniki stationierten Soldaten waren manchmal kaum 20.000 einsatzbereit, der Rest lag in Spitälern. Die Folgen wären gravierend gewesen, hätten die Mittelmächte das wahre Ausmaß der Epidemien gekannt. Denn recht eigentlich hätten sie ohne nennenswerten Widerstand bis zur Ägäis durchmarschieren können.

Die Medizin schritt gerade in diesen Jahren aber enorm voran: Im deutschen Heer gab es 1914-1918 zwar immer noch 155.376 an Ruhr Erkrankte und 8.646 überlebten die Dysenterie nicht. Aber von 5.686.937 Verwundeten waren nach Behandlung nur 350.000 dienstunbrauchbar! Weltweit waren es 27 Millionen Verwundete, von denen immerhin 98,4 Prozent überlebten, mit 95,8 Prozent Dienstfähigkeit. Die Wundkrankheiten waren nahezu vollständig zurückgedrängt.




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