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Dienstag, 11. November 2008

Eigentumslosigkeit - einziger Weg

Es gibt vielleicht nur eine einzige Form des Heraustretens aus den Verstrickungen der Zeit, das ident ist mit einem Heraustreten aus figürlicher Verantwortung: nicht also Mitspieler, sondern Chronist und Reflektor.

Es ist die Eigentumslosigkeit.

Jede Form von Eigentum braucht Erhaltung, ist somit auf die faktische Gegenwart verwiesen. Je weniger Eigentum - desto weniger Verantwortung - desto weniger von gesollten Interessen gefilterte Reflexion, weil keine Rücksicht auf Erhaltungsnotwendigkeiten (in figürlichen Identitäten) genommen werden muß.

Und nur in dieser - frei gewählten (weil Eigentum an sich Ziel des irdischen Existierens, also der menschlichen Natur zutiefst eingeschrieben ist! dies als Warnung vor den zu erwartenden inneren wie äußeren Kämpfen gesagt) - Eigentumslosigkeit, die lediglich eine Reaktion auf den faktischen Zustand der Welt ist, in den sie durch die Erbsünde gezwungen bleibt ist die Wahrheit bibliotheksgleich darstellbar: weil die Welt als Kreuz in seiner Gesamtheit und Universalität auf eines Schultern drückt.

Wird man zur Eigentumslosigkeit gezwungen, ist ein natürliches Verhältnis zum Verzicht schwerer und langwieriger herzustellen. Sogar das dauert länger: zu begreifen, daß man dem Eigentum nicht hinterher weinen MUSZ.

Damit also sind wir bei der Kunst - und der Aufgabe des Künstlers.

Der Gedanke ist keinesfalls neu. Er hat die Kunst jahrhunderte-, ja jahrtausendelang beseelt und geschaffen. Aber er muß (und mußte bei mir) vielleicht neu gedacht und belebt werden.

Zur (auch: vorwegnehmenden, damit rüstenden) Befreiung einer Generation. Vielleicht.




*111108*