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Sonntag, 18. Januar 2009

Mythos Technik I

Für F. G. Jünger ist die Korrelation von Technik und Reichtum ein bestenfalls politisch motivierter Mythos: "... Auch der kleinste technische Arbeitsvorgang verbraucht mehr an Kraft, als er hervorbringt. Wie sollte also durch die Summe dieser Vorgänge (in Technisierung und Rationalisierung; Anm.) ein Überfluß geschaffen werden?"

Jünger stellt mit sehr grundsätzlichen Überlegungen infrage, ob ein Ziel "Reichtum" überhaupt mit Technisierung erreicht werden kann. Zu obigem Satz führt er als Beleg den zweiten Hauptsatz der Wärmelehre an (Carnot-Prozeß), der vereinfacht besagt, daß die Umwandlung von Wärme in Bewegung (zur Technisierung in Maschinenform) ausnahmslos nur einen Teil der Wärme, die sie einem heißen Körper entziehen, in mechanische Arbeit verwandeln können (es gibt also keinen "Wirkungsgradfaktor/thermodynamischer Wirkungsgrad = 1").

Vielmehr meint Jünger, ob nicht beobachtbar sei, daß die Zunahme der Technisierung die Quantität an manueller Arbeit ebenfalls erhöhte! (Man möge sich nur die Regelkreise größer als in Nationalökonomien geteilt vorstellen - Stichwort: Globalisierung!)

Jünger sagt nichts anderes, als daß es immer einen ausgleichenden Faktor "menschliche, manuelle Arbeit" braucht, und daß dieser Sektor mit der Zunahme der Mechanisierung (irgendwo auf der Erde) ebenfalls größer (bestenfalls verschleierter, weil auch viel indirekt verursacht) wird.




 *180109*