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Samstag, 2. Mai 2009

Zusammenbruch durch Selbstauflösung

David Kelly sagt in "Die Herrschaft der Wenigen" in seinen Kommentaren zu historischen Prozessen in Indien (den Rückzug Großbritanniens aus dem Subkontinent 1949 erlebte Kelly als britischer Botschafter in Moskau), daß er noch nie erlebt hätte, daß die marxistische (stalin'sche) Theorie stimme: daß Führungseliten nur durch Gewalt, durch eine Revolution, von der Macht zu trennen seien.

Vielmehr sei sein Fazit aus der Weltgeschichte (und der Britanniens), daß der Verfallsprozeß einer Gesellschaftsordnung, einer Hierarchie, mit dem Verlust des Selbstbewußtseins einer Führungsschichte beginne, ja von dort ausgehe, bis diese sich definitiv zurückziehe, nach Ersatz rufe. Dies geschehe in erster Linie durch ideelle Prozesse, die einen Verlust der moralischen Fundierung des eigenen Handelns bewirkten.

Dann genüge das, was immer passiert sei, meint Kelly: eine kleine Schichte, die aber entschlossen genug und vor allem: überzeugt von sich ist, setzt sich durch und bestimmt den weiteren Weg. Denn, meint Kelly, es seien (auch in der Demokratie) immer nur Minoritäten, die wirklich Politik machten.

Unter diesem Blickwinkel, werden tatsächlich Geschehen, beginnend vom Zerfall Griechenlands und Roms, über die Französische Revolution, die Geschehnisse in ganz Europa 1914 bis 1918, bis zu Rußland 1917, usw., usw., viel umfassender verständlich.




*020509*