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Dienstag, 15. Dezember 2009

Dramatisch übertrieben

Wenn es ein US-Klimaforscher sagt, dann muß ja was dran sein - Der KURIER schreibt heute in einer Schlagzeile, daß die Erderwärmung dessen Meinung nach "dramatisch übertrieben" werde. Das ist aber blöd - grad jetzt, wo selbst die Kirche (wie immer bei solchen Themen fünf Jahre zu spät, und auch nur dann, wenn alles bereits wieder widerlegt ist) die Dringlichkeit des Problems anerkannt und unter alarmierendem Glockengeläut und vatikanischen Mahnworten auch auf den apokalyptischen Gaul aufgesprungen ist. Wie kath.net berichtet, hat nun ein niederländischer Bischof sogar aufgerufen, am Freitag Fleisch zu fasten, um den CO2-Ausstoß dadurch zu verringern.

Irgendwelche christkatholischen oder protestantischen Laienorganisationen werden nicht lange mit einem noch radikaleren Vorschlag warten lassen. Vielleicht gehen alle nur noch an einem (pfarrweise zu vereinbarenden) Wochentag in die Messe - um Strom zu sparen. Um das Zwangsgemeinschaftskuscheln zu stärken. Wobei: längst gibt es solche weiteren katholischen Aktionen und Aktionsgemeinschaftgen, wie diese hier, die dann ungemein modern und kreativ "klima fair bessern" heißt, und die, in vielen vielen Sitzungen und Protokollen "erarbeitet", man ist ja so beschäftigt, die Weltgemeinschaft der "reichen Länder" (ja, die gibt es!) wirkungsvoll auffordern, endlich das Kyoto-Protokoll zu erfüllen - und damit ihrer christkatholischen Pflicht heldengleich Genüge tun.

Natürlich, unter dem Eindruck des 'Standard'-Artikels, wonach "Klimaforscher" warnen, daß der "globale" (gibt es auch einen anderen?) Meeresspiegel innerhalb dieses Jahrhunderts um 1,9 Meter steige (ah nein, steigen könnte), kann man schon in Panik verfallen. Und wenn der Mensch die Welt zerstört, BEVOR die Apokalypse kommt, also alles quasi ohne Beteiligung Gottes abläuft? Jesus zu spät zu seiner eigenen Parusie kommt? Ach so, verstanden, das war die PR-Abteilung von Greenpeace.

Seinen klaren Kopf beweist nämlich gleich derselbe 'Standard', und kämpft erneut um den Nimbus einer kritischen Distanz, wenn er in einem weiteren Artikel einräumt, daß die Gletscherschmelze 1940 viel viel rascher und dramatischer gewesen war. Aber gut, das war in der Schweiz, und von der wissen wir, wie das dort läuft. Patrick Michaels widerspricht aber mancher der Watschenmeldungen dieser Tage ebenfalls gründlich:

Der US-Klimaforscher Patrick Michaels (Photo, Anm.), der das CATO-Institute, einen einflussreichen konservativen US-Thinktank, in Klimafragen berät, gilt als einer der profiliertesten Kritiker der gängigen Modelle des Klimawandels. Mit dem KURIER sprach er über:

... Erderwärmung Man muss sich die realen Zahlen anschauen. Natürlich gibt es Erwärmung, aber die ist in den Modellrechnungen dramatisch übertrieben.

... Prognosen
Die Modelle gehen von massiv überhöhten Treibhausgas-Konzentrationen aus. Daher prognostizieren sie eine viel zu hohe Erwärmung - in der Realität liegen wir immer am untersten Ende aller Prognosen. Zu erwarten ist etwa ein dreiviertel Grad in den nächsten 50 Jahren.

... andere Folgen des Klimawandels
Wenn man sich zum Beispiel die Häufigkeit von Hurrikans in den wichtigsten Sturmzonen der Erde anschaut, muss man feststellen, dass sich die Häufigkeit dieser Ereignisse seit den 50er-Jahren nicht erhöht hat. Was das Steigen des Meeresspiegels angeht, sagt sogar die UNO, dass es keinen wissenschaftlichen Beweis für einen so massiven Anstieg gibt, wie er von manchen Klimaforschern angegeben wird.

... Ursachen Natürlich hat der Mensch den Klimawandel mitverursacht, das steht fest. Doch diese Klimaerwärmung ist ein linearer Prozess mit einer konstanten Steigerungsrate.

... Kopenhagen Dieser Gipfel ist ein gigantisches Theater. Das Kioto-Protokoll ist gescheitert. Wieso soll ich also, wenn ich Ziel A nicht geschafft habe, es jetzt mit 20-mal A versuchen.

... Hintergründe Die Entwicklung wird aus politischen Gründen übertrieben. Gerade in der Politik in Washington dreht sich doch alles um Geld - und wer seine Anliegen mit Maßnahmen gegen den Klimawandel begründet, der bekommt daher mehr Förderung.

... internationale Maßnahmen Es hat doch keinen Sinn, den Leuten das Geld aus der Tasche zu ziehen, nur um ineffiziente Technologien zu fördern. Wenn wir den Menschen ihr Geld zum Investieren lassen, wird das wirklich zukunftsweisenden Energieformen den Weg bahnen.




*151209*