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Donnerstag, 25. März 2010

Schuß ins Knie

Die wie in Österreich ausnahmslos links oder linksliberal ausgerichteten Medien Ungarns haben der Rechten, der Jobbik, sämtliche Kanäle verschlossen gehalten - sie brachten keine Werbung, keine Berichte, keine Stellungnahmen.

Das hat die Jobbik dazu gebracht, jeden Haushalt Ungarns persönlich aufzusuchen, um mit den Menschen direkt zu sprechen. Der Schuß der Linken ging also gründlich nach hinten los.

Auch hier stand eines Abends tatsächlich ein junger Mann vor der Tür, er trug dieses typische Hemd, das Abzeichen an der Schulter. Unter höflichem "Köszönöm, viszontlátásra!" zog er wieder ab, er hätte seine Zeit bei mir verschwendet, ich bin kein Ungar, nur Gast in seinem Land. Ich bin mir nicht sicher, ob er deshalb verärgert war, ein wenig wirkte er so. Oder war er einfach schon müde, überfordert? Er mochte keine zwanzig Jahre alt gewesen sein, was hätte er mir erzählen wollen?
 
Aber die Not wurde zur Tugend. Mittlerweile geht man davon aus, daß die Jobbik nicht nur zwanzig Prozent, sondern noch mehr erreichen könnte. Zusammen mit der konservativ-rechten FIDESZ hält man eine (verfassungsrelevante) Zwei-Drittel-Mehrheit der Konservativ-Rechten für wahrscheinlich.

Die nun jahrzehntelang regierende Linke, selbst kurz vor der Spaltung (siehe: Italien), kann von Glück reden, wenn sie noch ein Viertel der Stimmen auf sich vereinigen kann.

Wer Volksdemokratie beschwört, muß auch mit ihr leben.




*250310*