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Dienstag, 18. Mai 2010

Der totale Krieg

Vernunft bezieht sich immer auf einen Gesamthorizont. Nur in einen solchen eingebettet läßt sich überhaupt von Vernunft sprechen, von einem solchen her definiert sich, was vernünftig ist oder was nicht.

Im Alarmismus, im Herausstreichen eines (ansonst so zu beurteilenden) Nebenaspekts wird die "normale" Vernünftigkeit außer Kraft gesetzt, weil das Gesamtziel, die Gesamtvernunft, als gefährdet dargestellt. Und so wird an sich unvernünftiges Handeln - durch Veränderung der Gewichtungen - "vernünftig". Vorübergehend nämlich. Diese Vorläufigkeit wird diese Unvernunft ja nicht müde zu betonen.

So ist auch dieses "Netzwerk gegen rechts" zu sehen, das als Schlagwort vorgibt, unsere Gesamtbefindlichkeit, unsere freiheitlich-demokratische Gesamtordnung, sei fundamental und akut gefährdet - von "der Rechten". Hier wird versucht, den Gesamthorizont außer Kraft zu setzen, und um eines - vermeintlich - wichtigen Gesamtzieles Unvernunft (zum Beispiel in Form von Freiheitseinschränkungen, oder der Legitimierung von Lüge als "geringeres Übel") zu rechtfertigen, einen veränderten Handlungshorizont für gut zu heißen. Um dann mit "Notverordnungen" zu regieren. Das Außerkraftsetzen der Freiheit wird mit deren Verteidigung begründet ...

Aus allen Beobachtungen kann ich nur sagen, daß ich noch nie so wenig "Gefahr" einer wirklichen Renaissance nationalsozialistischer Gedanken sah, wie heute. Die vergangene Bundespräsidentenwahl hat das erschreckend sogar gezeigt: die Linke hat die Macht, breite Bevölkerungsschichten so einzuschüchtern, so mundtot zu machen, daß sogar Minderheiten majorisiert werden. (Denn die Linke in Österreich ist längst in der Minderheit, und das war sogar noch nie anders.)

Noch nie war die gesellschaftliche Akzeptanz "faschistischer" Sicht- und Handlungsweisen so gering wie heute. Nahezu im selben Ausmaß aber steigt die Aggressivität der Linken, die dieses "Ziel" wie noch nie hochschwemmt und hochtreibt als vermeintlich akuter Gefährdung des Ganzen, unserer Freiheit eben. (Was denn sonst.)

Und so versucht die Linke, im "Netzwerk gegen rechts" den "totalen Krieg" auszurufen, um zu erreichen, daß sie gerade in Zeiten ihrer Diffusion - weil die Weltgeschehnisse Notwendigkeiten aufzeigte, die ihre Ideologie pulverisierte, weil die Wirklichkeit doch ganz andere Handlungsmaxime, also einen anderen Vernunfthorizont fordert - noch jene Handlungsrelevanz erhält, die ihr nach wirklichem gesellschaftspolitischem Gewicht nie zukäme.




*180510*