Dieses Blog durchsuchen

Donnerstag, 31. März 2011

Wasch mich, aber mach mich nicht naß

Da protestieren sie also, die Durchblicker und Umweltschützer und Nutznießer in der Politik gegen Atomlager in Grenznähe zu Österreich. Und der Kurier zeigt Symbolbilder mit diesen bösen gelben Fässern, pfeudeixel, so ein Giftzeugs! Ist ja auch wirklich unverantwortlich - und typisch. Gerade wir, die wir doch mit Atom nix am Hut haben, sollen es dann ausbaden. Mag doch eh niemand, in ganz Europa, dieses Teufelszeug. Und diese bösartigen Tschechen, eh klar, die sind doch schon in der Monarchie so gewesen ... stellen ihren ganzen Atomkrempel generell so nahe an unsere Grenze!

Photorechte beim KURIER, und dort sollen sie auch bleiben, an so ein Gelumpert will ich nit anstreifen
Daß wir 7 oder 8 und ständig steigend noch mehr Prozent unseres Stroms aus Atomkraftwerken beziehen - woher soll es sonst kommen? - ignorieren wir gefließentlich, und kein Politiker, der nicht japanische Harakiripraktiken studiert hat, hat ernsthaft vor zuzugeben, daß Österreich längst durch Verträge in europaweite Netze eingebunden ist, die uns vorschreiben, unsere Speicherkraft zum Blitzausgleich für die Windräder an der Nordsee, auf Friesland und im Harz zur Verfügung zu stellen - dafür kriegen wir noch mehr Atomstrom, und sogar billiger. Ist ja kein Mascherl dran! Dann müßten sie zugeben, daß die Milliarden, die der österreichische "Verbund" - und es wird nicht an Politikern fehlen, die die Eröffnungsreden halten! - in saubere Wasserkraft investiert, aufgrund internationaler Verpflichtungen investiert werden, daß der dort erzeugte Strom schon längst versprochen ist - eben als Ausgleichspotential für die - auch dort: Politiker mit Wahlreden und Eröffnungsreden, die zu bedienen sind - Windenergie, das geht nur mit Speicherkraft, die ständig in Reserve sein muß. Und die kann nur hier noch ausgebaut werden. Ein paar unberührte Täler haben wir ja noch.

Apropos Japan - sollen doch den Atommüll nach Fukushima bringen, dort ist es eh schon wurscht? 20, 30 oder 40 Kilomter im Umkreis sind schon Ödland auf alle Ewigkeit (wollen mal pathetisch werden, und komischerweise klingt "auf ewig" weniger übel als "100.000" Jahre, drum verwenden wir's so gern) Oder in den Marianengraben verklappen, in 10 km Meerestiefe wird schon nix passieren, und die Viecher dort unten schauen sowieso aus, als wären sie in Hiroshima dabeigewesen. Oder nach Lappland alles karren, dort wohnen ja nur ein paar hunderttausend Bloßfüßige mit ihren stinkenden Rentieren, da tut es nicht so weh wenn was passiert, in ein paar Jahren, in ein paar tausend Jahren. Und außerdem: wenn was passiert, wir spenden eh. Ehrenwort!

Oder sollen gleich übersiedeln, hieher zu uns. Erstens haben wir (bald) zu wenig Leut, um das nötige Wirtschaftswachstum zu erzielen, und zweitens: ist die Umwelt hier noch in Ordnung.

***