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Dienstag, 24. Mai 2011

Wie es gedacht ist

Gut gemacht, weil es eine Kaskade an Vorgestelltem auslöst, indem es auf das Explizite verzichtet. Und genau dadurch amüsant wird: weil die explizierte Welt im Widerspruch mit der wirklichen Welt steht, und der Zuschauer erkennt es. Selbst.

Das ist auch bei solch einem Blog immer die Gefahr: wo muß die Hand des Lesers losgelassen werden, und wieweit muß man ihn noch führen. Oder soll man ihn überhaupt entlassen? So manche Blogs sind doch oft nur noch Anlaufstellen einer Kette von Selbstbestätigungen einer künstlichen, behaupteten Identität oder manchen gewollten, vermeint gesollten Identitätsmerkmalen, zu denen sich das Netz, so meine immer drängendere Erkenntnis, mehr und mehr ausbaut. Sodaß ich mich zunehmend frage, ob man dem überhaupt entkommen kann - sobald man sich im Netz mit mehr bewegt, als mit "reinen Daten".

So, wie ja das Netz eigentlich gedacht war: So gut das überhaupt geht im Rahmen bewußter Interpretation bereitgestellte Fakten, die der Empfänger zu Daten, zu Information erst formt, um sie seinen eigenen VORHANDENEN Thesen (sonst würde er nicht suchen) zur Verifizierung oder Falsifizierung zu unterlegen.

Ist das nicht genau die Art, wie das Netz - und sei es in sensibelsten Themen! - funktioniert? Lassen wir uns doch nicht von den vorgespiegelten Inhalten (als "Berichte von Inhalten") täuschen! Im Netz "Glauben" oder "Kunst" zu suche ist doch - um ein bekanntes Wort Lükes zu traktieren - als würde man den Fernseher zerlegen, um Thomas Gottschalk zu suchen.



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