Dieses Blog durchsuchen

Dienstag, 5. Juli 2011

Nun wird Griechenland endgültig ruiniert

Ich lehne mich weit aus dem Fenster, ich weiß, aber eigentlich kann es nicht anders kommen: Gerade durch die vermeintliche "Hilfe" für Griechenland (die nicht einen Moment selbstlos war, aber das illustriert meine Aussage nur noch mehr) haben wir das Land endgültig und nachhaltig ruiniert, mit welchem Ende kann man nur mit Schaudern ahnen.

Denn wir haben mit diesen gigantischen Krediten die Geldmenge Griechenlands weiter und weiter erhöht - bei immer weiter zurückgehender Wirtschaftsleistung und Produktivität.

Das heißt nichts anderes als daß einerseits hohe und steigende Inflation nicht ausbleiben wird, gegen die es so gut wie keine Gegenmittel mehr geben wird als, anderseits wird die griechische Wirtschaft rein mathematisch, auf monetärer Ebene, stagnieren, durch den Geldentzug des "Sparens" weiter zurückgehen.

Man nennt dieses Phänomen "Stagflation", man kannte es zuletzt in den USA, wo es fast unausrottbar war, wäre nicht der 2. Weltkrieg gekommen. (Die USA stand vor der Zahlungsunfähigkeit - bei extrem hoher Arbeitslosigkeit und geringer Wirtschaftsleistung.) Und man hat sich zurecht davor gefürchtet, es geistert wie ein Phantom durch die Volkswirtschaftsliteratur.

In Griechenland werden wir es 1. Reihe fußfrei beobachten können. Das Land muß nun jedes Jahr ca. 30 Mrd. Anleihen einlösen, also Schulden zurückzahlen. Da sind die eingesparten 15 Mrd. Euro ein Trinkgeld. 2016 kommen sogar 75 Mrd. Euro Tilgungspflicht auf das Land zu. In Summe ein Betrag, der nicht einmal mehr vom GESAMTEN Vermögen, das der Staat besitzt, rund 300 Mrd. wird das geschätzt, inclusive Grundstücke etc., tilgbar wäre, vorausgesetzt es wäre überhaupt verwertbar.

Dazu macht das Land also weiterhin 30 Mrd. Schulden aus Budgetdefiziten. Denn wenn Merkel von der bemerkenswerten Leistung der Griechen spricht - ein Versuche, die eigene Bevölkerung anzulügen, nicht mehr - die 5 % Ihres BIP gespart hätten, dann verschweigt sie, daß sie weiterhin 10 % Ihres BIP MEHR ausgeben als einnehmen: Griechenland hat 2010 nämlich 15 Mrd. Euro gespart, brav, aber weitere 30 Mrd. Euro Defizit erwirtschaftet. Das wäre der mindeste Betrag, den das Land "einsparen" müßte. Diese Milliarden kommen zu den erwähnten Tilgungspflichten aber nur noch DAZU.

Hellas, das am freien Markt keine Kredite mehr aufnehmen wird können, müßte also - Milchmädchenrechnung, ja, aber als Ungefährwert stimmt es - jährlich 20 Prozent seines BIP einsparen. Jährlich. Auf zehn, fünfzehn Jahre, bis es wieder Kredit bekommt - oder die EU ist weiterhin spendabel, in jedem Fall steigt der Schuldenstand. Mit der Hoffnung, daß die Wirtschaft des Landes in dieser Zeit so richtig wieder durchstartet. Aber das wird nicht passieren, denn woher sollten derartige Wachstumsraten kommen? Das BIP wird also weiter sinken, und zwar gar nicht wenig. Die Basis also, von der weg Griechenland Steuern einkassieren kann, wird immer kleiner, die staatlichen Einnahmen exponentiell sinken.

Dann, wenn alles zu spät sein wird, wird man schließlich alle diese bald 300 Mrd. "Hilfsgelder" ersatzlos streichen müssen, zur Gänze, nicht wie jetzt diskutiert wurde: zur Hälfte. Aber Griechenland wird immer noch nicht entschuldet sein, im Gegenteil, es wird und würde weitere gigantische Gelder benötigen. Aber seine Wirtschaft wird auf Jahrzehnte völlig am Boden liegen. Das Elend wird schreien, ich habe keinen Zweifel.

Geld wird Griechenland prinzipiell nicht sanieren. Hier sind wir Opfer einer hypertrophen, irrigen Auffassung von Wirtschaft "als" Gesamtgeschehen für sich, die ihre Rückbindung an ihren Ausgangspunkt vergessen hat: an die Individuen, von wo sie alleine ausgeht. Nur seine reale Vitalkraft, die dieses Geld aber abschütteln, sich an anderen, sehr genuinen Kriterien bemessen muß. Stattdessen aber findet sich das Land noch mehr in diese abstrakten Mechanismen eingebunden, einer Spirale nach unten.

Gott schütze Griechenland.


***