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Donnerstag, 4. August 2011

Es ist modern, traditionell zu werden

Noch ist es sicher keine Massenerscheinung, aber in Frankreich macht sich so etwas wie eine erste Gegenbewegung abzeichnet. Elisabeth Badinter, eine Paradefeministin, sagt sogar entsetzt: Da sieht man, wie die moderne Gesellschaft aussieht - als Rückkehr zu traditionellen Werten.

Was passiert? Immer mehr Ehepaare entschließen sich, aus dem Druck auszusteigen, den doppelte Berufstätigkeit bedeutet. Das Leben erscheint ihnen lebenswerter, wenn die Frau zu hause bleibt und sich um Haushalt und Kinder kümmert. Die Frauen bestätigen, daß sie in einem Konflikt zwischen dem gelebt haben, was sie wollten, und dem, was sie sollten (Karriere). Nun haben sie sich entschlossen, bei ihrer Familie zu bleiben. "Trotz" der besten Ausbildungen. Ein Wandel, der sich abzeichnet?

Frankreichs Frauen machen es aber nicht, wie in Interviews zu hören ist, weil sie Errungenschaften des Feminismus demontieren wollen, wie Feministen ihnen vorwerfen, die beklagen, daß sie stets dafür gekämpft hätten, Frauen den Arbeitsprozeß zugängig zu machen. Sondern als Akt der Selbstbestimmung - des Aussteigens aus einem Produktivitätsdruck, der das Leben nicht mehr lebenswert macht, als Rückkehr zur Familie als Ort lebenswerten Lebens.

Nebeneffekt (denn es ist frivol, von Fertilität wie von einem gesellschaftlichen Produktionsfaktor zu sprechen, den es zu steuern gelte): Immerhin hat Frankreich eine der höchsten Fertilitätsraten Europas, und hat die nahende demographische Katastrophe, die vor allem Deutschland massiv treffen wird, aus eigener Kraft mittelfristig deutlich abgeschwächt.

Leider ist der Film, auf den mich ML hinwies, nur direkt auf ZDF zu besehen, nicht einzubetten, gehen Sie also auf diese Seite. Aber die 6 Minuten sind es wert, und machen Mut!



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