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Donnerstag, 4. August 2011

Griechenland - Anfang und Ende

Griechenland ist gerettet? Der Euro gerettet? Mitnichten. Die Wahrheit ist so erschütternd, daß man nicht mehr weiß, was man sagen soll. Man habe "Zeit gekauft" sind noch die mildesten Urteile, deren zweiter Halbsatz aber schon lautet: "aber was dann wird, weiß noch niemand". Man weiß es nicht.

Wie hier bereits ausgeführt, bestätigt auch das Blog Querschüsse mit konkreten Zahlen, daß Griechenland ein Faß ohne Boden sein wird, weil man versucht, den Status quo aufrechtzuhalten. Nicht, um die Griechen zu retten! Wo denken Sie hin! Um den Euro zu retten, dem bei einem Fallen Griechenlands Portugal, Irland, Spanien, Belgien, Italien ... nachfolgen hätten können, weil auch deren Kreditwürdigkeit nachhaltig gesunken wäre.

Das ist alles nichts Neues. Längst sprechen Kommentatoren von zumindest 400 Milliarden Euro, die Griechenland kosten wird, und eine Erweiterung des Euro-Rettungsschirms (das Wort - eine Täuschung!) auf 1500 Mrd. ist nur noch eine Frage bürokratischer Abwicklung. Die Wirtschaftsleistung Griechenlands fällt und wird unweigerlich weiter fallen,während die Steuereinnahmen sinken. Schon im ersten Quartal 2011 wuchs das Defizit Athens um 18 Mrd. Euro, und der Finanzierungsbedarf für diesen "Zeitgewinn" - zu dem die gestundeten Schulden ja angeblich bezahlt werden sollen, was die Ratingagenturen, deren Wahrheitsfanatismus, weil an die Realitäten gekoppelt, unbarmherzig die Wahrheit angezeigt hatte - ist noch gar nicht abschätzbar. Daß in 10 Jahren, und man wird dann noch einmal strecken, und noch einmal, und noch einmal, und allen wird gestreckt werden, auf ewig vielleicht ... daß in 10 Jahren die Schulden nicht zurückgezahlt werden, davon gehen nicht nur die Ratingagenturen aus. Die Zahl der Politiker Europas, die nun doch einmal Farbe bekannten, benannten, was jedem Menschen mit Hausverstand seit Jahren klar ist, stieg ja zuletzt beträchtlich.

Aber was noch erschütternder ist ist der Umstand, daß im Dienste der "Rettung" des Euro und der EU stillschweigend die Weichen zu einem Superstaat Europa gestellt wurden. Wer am Blog Euro Area Summit liest, was nun alles vereinbart wurde, dem wird sofort klar, daß die Souveränität aller Staaten Europas zu Ende ist. Definitiv. Ohne Wackeln.

Und dazu fehlen längst schon die Worte. Hier wurde - vorausgesagt 1993! - eine Sozialistische Union Europas* eingeführt, was zwar unausbleiblich war, weil die EU in dieser Konstruktion darauf ausgelegt war, die uns noch in Stauen versetzen wird, warten wir's ab. Ab jetzt beschleunigen sich diese Entwicklungen ungehemmt, denn nun steht der Sozialistische Zentralplanungsstaat. Er darf keine substantielle Infragestellung mehr dulden.



*Hier der Beitrag eines sozialistischen Volkswirtschafters in der FAZ, der mit den salbungsvollen Worten schließt: "Europa bleibt nur die Flucht nach vorn. Damit wir uns nicht missverstehen: Es geht nicht um die naiven Träumereien eines überzeugten Europäers. Anders als bei der Einführung des Euro geht es heute um eine funktionale ökonomische Logik. Wenn wir keinen volkswirtschaftlichen Suizid begehen wollen, dann muss diese Währung in ihrer jetzigen Form bestehen bleiben. Wenn [die Währung] bestehen bleiben soll, dann bleibt nur der Schritt zu mehr Europa und zu weitreichenden Souveränitätsverlagerungen von der nationalen auf die europäische Ebene."


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