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Dienstag, 6. September 2011

Sehnsucht nach Neuanfang

Goethe graute vor dem heraufdämmernden Zeitalter des Maschinenwesens. Zu Eckermann meinte er einmal: "Wissen Sie aber, wie ich es mir denke? - Der Mensch muß wieder ruiniert werden? [...] Ich sehe die Zeit kommen, wo Gott keine Freude mehr an [der Welt] hat und er abermals alles zusammenschlagen muß zu einer verjüngten Schöpfung. ich bin gewiß, es ist alles danach angelegt und es steht in der fernen Zukunft schon Zeit und Stunde fest, wann diese Verjüngungsepoche eintritt."

Hinter wie vielen Erscheinungen und düsteren Prophezeiungen steckt doch genau das: die Sehnsucht, dieses Gefängnis, zu dem uns unsere selbstgeschaffene Welt geworden ist, möge radikal zerbrechen, um uns so zu befreien, um uns wieder Luft zu geben, auch aus den rationalistischen Korsetten, in die wir eingesperrt sind, auszubrechen und neu zu beginnen.

Manchmal scheint sie mir zu greifen, und es ist mir nur eine Frage der Zeit, bis sie sich in handfeste Taten kleidet, diese Sehnsucht, alles möge endlich zusammenfallen. Diese seltsame Lust schien mir an dieser Wirtschaftskrise von Anfang an spürbar.

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