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Mittwoch, 5. September 2012

Erkenntnisprinzip Glaube

Was soll das, schreibt mir M, das mit dem Türkauf? Das ist doch wie mit dem alten Witz:

Der Franzel, ein gestandener Lausbub vom Huberhof, geht ab Herbst in eine Klosterschule. Eines Tages gibt die Lehrerein - Nonne - ein Rätsel auf: Was denn das sei? Es sei rotbraun, habe einen buschigen Schwanz, fresse Bucheckern, und hüpfe von Ast zu Ast?! Da meldet sich der Franzel, und die Nonne nimmt ihn erfreut dran, der Franzel war gar so zurückhaltend bisher.

"Ja," wispert sie lächelnd, so freundlich wie sie nur kann, nur ja nicht verschrecken, den Buben!

"Also an und für sich würde ich ja sagen: ein Eichhörnchen. Aber wie ich den Laden hier kenne, ist das sicher wieder das Liebe Jesukindlein."

Flickt also Türkauf einfach auch überall halt "Gott" dran? Weil er glaubt? Aber: Ist DAS Glaube?

Nein, Max Türkauf erwähnt die Notwendigkeit des Glaubens für die Wissenschaft aus erkenntnistheoretischen Gründen! Und ich gebe zu, daß mir das vor etlichen Jahren noch keineswegs bewußt war. Auch da habe ich bei manchen seiner Aussagen "Frömmlereialarm" gegeben. Heute weiß ich, daß ich mich getäuscht habe.

Der Mensch sieht, was er IST. Er nimmt wahr, was seiner Verfaßtheit gemäß ist. Hört er auf, sich zu transzendieren, und hört er auf, an einen personalen Gott zu glauben, bleibt er aber in sich gefangen! Was sollte er von einem Außen auch erwarten? Transzendenz weil Wahrheit aber läßt sich nur in einer absoluten Wahrheit, in Gott, verankern. An Wahrheit kann man nur teilhaben, sie läßt sich nicht "konstruieren".

Und DESHALB kommt er zu einer Aussage wie die vor ein paar Tagen hier veröffentlichten: Ein Wissenschafter, der nicht mehr an Gott glaubt, und zwar an einen personalen Gott - nicht an die pervertierte nihilistische Form eines nicht näher bestimmbaren "göttlichen Wesens" - bleibt zwangsläufig in sich gefangen. Er wird sich selbst zur Wahrheitsinstanz, ob er das glaubt, weiß, oder nicht. Und DESHALB endet er zwangsläufig in der Eitelkeit, deshalb wird sein Forschen zwangsläufig taub (wie Einstein es nannte). Weil jeder Mensch nur sieht, was er IST. Kann kein "Anderes" eintreten, bleibt seine Erkenntis in sich gefangen. Das "Andere" aber kann nur in der Offenheit personal bezogener Transzendenz in die Wirklichkeit hinein, in die Erkenntnis WEIL ins Fleischliche einfließen.

Nur so werden auch die natürlichen Erkenntnismatritzen offen, und entgehen der In-sich-Gefangenheit.



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