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Montag, 1. Oktober 2012

Ein Schauspieler soll nicht spielen

aus 2007) Dieter Pfaff, Schaupieler, im Interview:

Interviewer: "Darf ich das so sagen - Sie wären ein idealer Psychologe, einen wie man ihn sich wünschte! Wenn Sie nicht Schauspieler geworden wären, dann ..."

Pfaff: "Das habe ich gehört als ich Rechtsanwalt spielte, usw. usf. Ich nehme es als großes Kompliment. Einerseits."

Interviewer "Sie haben ihn also gut gespielt!?"

Pfaff "Nein. Ich halte nichts vom 'Spielen' als Schauspieler. Man muß als Schauspieler nicht seine Mittel zeigen und einsetzen, sondern eine Figur schlicht sein. Von mir stammt bestenfalls die Idee zu dieser Figur - Bloch - aber der Autor hat sie dann völlig anders dargestellt, als ich sie mir gedacht hatte. Doch war das viel spannender ..."

Interviewer "Wollen Sie sich also die Drehbücher selber schreiben?"

Pfaff "Ich halte auch davon wenig - denn man schreibt sich bestenfalls die eigenen Bilder ins Drehbuch. Ich bin Schauspieler. Der Autor ist der Autor."

Interviewer "Wie war das, als Sie Genscher gespelt haben?"

"Ich habe nie versucht, ihn zu imitieren. Ich bin kein Imitator. Auch kein Kabarettist. Ich habe lediglich versucht, eine Charaktermaske zu spielen."

Interviewer "Gab es auch Rollen, die sie nicht spielen konnten?"

Pfaff "Ja, man kann nicht schummeln, man muß das auch an sich heranlassen, in sich haben. Man kann nicht ein bißchen Liebe machen. Damals habe ich sogar eine schwere Krankheit während der Dreharbeiten bekommen."



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Zum Nachmittagsfernsehen: "Es ist oft richtig schön, den ganzen Talkshows zuzusehen - und sich so richtig aufzuregen. Das gehört dazu. Daß man sagen kann, daß die ja noch blöder sind als man selber."

Zum deutschen Fernsehen: "Ich finde, daß es mehr gute deutsche Fernsehfilme gibt als deutsche Kinofilme."

Zu Werbeunterbrechungen im Film: "Ein Film ist auch ein Kunstwerk, und es ist verwerflich, dieses einfach zu unterbrechen."

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(aus "Wikipedia") "... Mit etwa 35 Jahren erkannte er, dass er doch lieber Schauspieler als Regisseur war. An eine Schauspiel-Karriere war jedoch noch nicht zu denken. Erst durch viele Nebenrollen in Fernsehfilmen kämpfte er sich seinen Weg vom „supporting act“ zu einem komplexen Charakterdarsteller in der Hauptrolle. Viel zu lange wartete er auf seine Entdeckung. Da diese ausblieb, nahm er die Sache selbst in die Hand und konzipierte für sich sehr anspruchsvolle Spielfilmcharaktere."


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