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Donnerstag, 13. Dezember 2012

Je ferner, desto englischer

aus 2008) T. E. Lawrence schreibt in "7 pilars of wisdom" über die Beobachtung, daß es zwei Typen von Kolonialsoldaten bei den Briten gab:

Die eine schien sich im Ausland nahezu zu assimilieren, nahm Gewohnheiten, Sitte, Sprache der Völker an, bei denen sie sich aufhielten. So lenkten sie über Sympathie stillschweigend deren Willen.

Die zweite Gruppe hingegen wurde immer englischer, je länger bzw. je entfernter zum Mutterland sie sich aufhielt. Sie machte sich ein eigenes Alt-England zurecht, als die Heimat aller nur denkbarer Tugenden, das sich aus der Entfernung so glänzend ausnahm, daß sie heimkehrend die Wirklichkeit als traurigen Verfall sah, und ihr wirrköpfiges Ich auf eine streitsüchtige Verteidigung der guten alten Zeiten zurückzog.

Das erinnert an die Art des Entstehens von Bildern fremder Kulturen bzw. deren Art und Inhalt, der Identitäten aufbaut und inhaltlich füllt, wie wir sie bei Touristen oder Migranten kennenlernen: es sind nur bestimmte Konturen und Tragepunkte, die manchmal nur Wunschbildern entsprechen.



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