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Samstag, 2. Februar 2013

Geschwindigkeit

In der Geschwindigkeit verändert sich der nicht nur der erfahrene, sondern der reale Bezug zu den Dingen. Ihre Relevanz wird verschoben. Weil Raum sich aus Bezügen der Dinge zueinander konstituiert, verändert sich real der Raum. Durch die fatale "Objektivierung" des Raumes in der Renaissance, in der ein fremdes, willkürliches Beziehungsnetz ("Wissenschaft") über die Welt gelegt wird (Metermaße) entsteht ein Bruch zwischen Erleben als Wirklichkeit und "objektiver Wirklichkeit" als Denkvorgang, der mit der wirklichen Wirklichkeit keine Beziehung mehr hat. Das menschliche Erleben fällt aus der Beziehungsebene, die die Dinge in ihrer Natur zueinander haben.

Es ist eine der schlimmsten Fehlentwicklungen der Neuzeit, schreibt Gaston Bachelard in "Die Bildung des wissenschaftlichen Geistes", daß der Unterschied zwischen "wissenschaftlichem Wissen" und Alltagswahrnehmung verwischt wurde. Auch auf Seiten der Wissenschaftler. Zwischen beidem besteht ein unüberwindbarer Graben, (Natur-)Wissenschaft liefert keine Aussage über die Realität.



 Linolschnitt von Claude Flight - "Speed"
Gefunden bei yama-bato.tumblr.com




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