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Sonntag, 3. März 2013

Vier Worte

Was der besondere Ausdruck der vier Ämter in der Familie ist? Eugen Rosenstock-Huessy konzentriert seine Ausführungen in seiner "Soziologie - Die Übermacht der Räume" über die Geschlechtlichkeit des Menschen als Grundzug seiner Weltwirklichung in vier Worte:

Die Mütter sagen danke; die Töchter sagen bitte; die Söhne sagen ja; die Väter sagen nein.

Daß die Mutter für alles gestaltete Leben und seine überlieferte form dankbar ist, erst das macht sie zur Muter. Daß der Sohn tausend neue Ideen bejaht, ist seine Freiheit. Die ehe dessen, der jedem Weib nachlaufen muß, ist nie zustande gekommen. Und die Tochter lädt ein. Denn jede Braut wartet auf den Freiersmann.

Alle diese Gegensätze sind in einem Hause mit dem "und" verbunden. Die Familie sagt ja und nein, bitte und danke.

Wer diese vier Worte sprechen kann, dem dehnen sich die fernsten Zeiten und äußersten Räume des Menschengeschlechtes. Er ist des ganzen Menschen innegeworden. Aber damit ist er schon nicht mehr äußere Natur. Wo die Mutter dankt und die Braut harrt, da ist die Natur des Geschlechts bereits vom Geist ins Leben gerufen.

Denn der Geist spricht von Geschlechts wegen, und er spricht von Geschlecht zu Geschlecht.




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