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Donnerstag, 18. April 2013

Fanatismus

Je ausgeprägter das Selbst eines Menschen - im Ganzen oder in Teilen - auf einem Gedanken-, Ideengebilde aufruht, je weniger es lebensgesättigt immanent, selbstverständlich in einen Ort eingebunden ist, desto mehr neigt der Mensch zum Fanatismus. Sein Schlachtfeld ist nicht mehr die Wahrheit, sondern die Logik, deren Lücke zur Wirklichkeit, die nur das Leben selbst füllen könnte, durch Pflaster der ethischen Haltung gestopft werden können. Mangels Wahrheit bleibt aber nur der positive Wille, um die gesollte Wirklichkeit herzustellen.

Deshalb ist das Internet und sind die social media das Instrument der Fanatisierung selbst einfachster Lebensfelder. Aber es sind nicht einfach die Schlechtesten, die fanatisch werden. Sie sind den Gleichgültigen, Stumpfen, Tauben, vorzuziehen. Denn der Fanatismus ist kurierbar, ja wird vom Leben selbst kuriert, ist sogar eine Stufe, die jeden Menschen in seiner jugendlichen Entwicklung einmal kennzeichnet.

Die Stumpfheit hat aber bereits das Leben ab- und damit ausgeschlossen.




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