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Samstag, 7. Dezember 2013

Aus allen Löchern fließet Geld

Tatsächlich, und wie zu erwarten, jubelt die Schichte der Windradgetauften, weil angesichts der heftigen Stürme im Norden Europas die Stromproduktion in bisher unerreichte Höhen geschnellt ist. Ja, in manchen Blättchen jubeln die Windradgetauften, daß der Strom "so billig wie noch nie" sei. 

Wo? An den Strombörsen, namentlich in Leipzig, mußte Strom zu Spitzenzeiten nahezu verschenkt werden. 

Wer aber ein wenig Verstand noch bewahrt hat, weint. Denn das heißt nicht deshalb "kein billigerer Strom" aus der Steckdose, weil die Gier der Kraftwerksbetreiberlobby den Hals nicht voll kriegen kann. Sondern weil die Wahrheit ist, daß den Staat, der mittlerweile ca. 55 % der Strompreise einsteckt, um diese Gelder umzuverteilen, solche Spitzenzeiten ... das doppelte Geld kosten. 

Und zwar aus derart vielen Richtungen, daß sie aufzuzählen und zu begründen dieses Blog sprengen würde. Belassen wir es bei ein paar Faktoren, die reichen ohnehin: Denn da sind die Gegenstromeinspeisungen, die - bei erhöhter Windstromproduktion! - im Süden Deutschlands notwendig sind, um die Nord-Süd-Stromleitungen nicht endgültig zu überlasten. Gerade also, wenn die Windräder so richtig loslegen, braucht es Zusatzeinschaltungen konventioneller Energiequellen. 

Dann sind da die Abschaltungen und Drosselungen der Windräder selbst, deren Ausstoß die Leitungskapazitäten überfordern würde, was natürlich aufgrund der vertraglichen Verpflichtungen "Leerzahlungen" an die Betreiber auslöst. 

Und da sind schließlich die niedrigen Strompreise an den Börsen, die NICHT bedeuten, daß STROM BILLIG ist, sondern daß der Staat für den Strom NICHTS erlöst, weil zu viel da ist. Er muß ihn aber loswerden, notfalls verschenken, oder gar dafür bezahlen, auch das kommt vor. Während er den Windräderbetreibern für die Lieferung ins Netz den vollem Einspeisetarif bezahlt. Es sind also gerade die Rekordmengen an Strom, die Windräder liefern, die sie selbst unrentabel machen. Und auf sie alleine zu setzen ist ohnehin nicht möglich, weil es zwar diesmal für eine Woche halbwegs konstant heftigen Wind gab, aber wie lange? Und was ist übermorgen, wenn fünf Tage Flaute ist? Was zwischen drei und fünf Uhr, wenn der Sturm mal Pause macht? Was zwischen halb zwei und dreiviertel zwei? Unsere Stromnetze benötigen also auf jeden Fall ein vollwertiges Zweitsystem konventioneller Erzeugung, wir haben es hier bereits einmal durchgehechelt.

Die "Energiewende" hat die Stromproduktion endgültig in jene Mechanisierung (wie das Kapital) geschoben, die Karl Marx völlig richtig als die entscheidende Wende des Kapitalismus beschrieb: Wo nicht mehr der Markt, die Nachfrage die Produktion bestimmt, sondern die Produktion marktfern nach reinen Kapazitätsgesetzen abläuft. Hinfort standen sich nicht mehr Angebot und Nachfrage als Tauschgeschäft von Werten gegenüber, sondern Anbieter stand gegen Anbieter, und die Nachfrage wurde zum zu steuernden Objekt. 

Im selben Atemzug mußte sich die Entlohnung des Werkschaffenden, des Arbeiters, statt nach Werkstücken und schöpferischer, individueller Leistung nach der Einheit der Produktion weil nach Einheiten des eingesetzten anonymen Kapitals richten - nach Stunden und Minuten. Für die Energie gilt: Wenn nicht an diesem Ende, dann am anderen. Wenn nicht die Produktion, der die absolute Markthoheit übergeben wird, dann der Verbrauch.
Nun soll es ja hier aber auch nicht darum gehen, an sich Sinnvolles einfach mit "Kosten" wegzuargumentieren. Wenngleich das jucken würde, denn gerade die Windkraftgetauften gehören jener Schichte an, die noch nie wußte, wo welcher Schiling verdient wurde, denn sie haben noch nie erfahren was es heißt, Werte zu schaffen. Es soll vielmehr darum gehen zu zeigen, daß die Widervernunft der "Energiewende" überhaupt keine Grenzen kennt. Und sich genau diese Widervernunft in den Kosten niederschlägt, die wir als Steuern und Abgaben zu tragen haben. Dabei stehen wir erst am Anfang. Der Strompreis wird sich in den nächsten Jahren verdoppeln, vielleicht gar - zur Basis 2008/09 auf jeden Fall - verdreifachen.

Wiesooooo - wo Strom doch an der Börse so billig ist? Wer hält denn da wieder die Hand auf!? Sicher wieder die Reichen, die Zocker, die Konzerne, die Banken und die Spekulanten, oder die Vatikanbank.

Die Stromversorgung ist zu einem einzigen Geldumschlagsplatz geworden, wo an allen Ecken und Enden Kosten erfließen, die auf die Allgemeinheit umgelegt werden, welches Geld in einer riesigen Umverteilungsbewegung in die Taschen Einzelner, Privater fließt. (Die natürlich, weil sie ja ökologisch und human denken, ihr Geld zur Verbesserung der Welt an den Hilfsfonds für arme Negerlein in Afrika, jenen zur Rettung der Walrosse in Neufundland und ans Kommittee zur Befreiung der Frauen in Tibet spenden.)

So viel Geld, daß selbst unter Klimawandelbesessenen längst Stimmen laut werden, daß die Senkung des CO2-Gehalts zu VIEL NIEDRIGEREN KOSTEN als "durch Förderung der Energiewende" erreicht werden könnte. Völlig abgesehen vom Umstand, daß der CO2-Ausstoß DURCH die Energiewende weiter stieg. Widervernunft an allen Ecken also, und abgesehen vom Unsinn des CO2-Wahns überhaupt, und völlig abgesehen vom Irrsinn der Windräder, deren ökologische Folgen (da ist nicht einmal von den Vögeln die Rede, sondern von Auswirkungen auf das Klima selbst; dazu, zum Schmetterlings-Flügelschlag-Effekt durch Kleinturbulenzen wie Erdvibrationen bei hochkritischen Systemen demnächst noch mehr) sogar mit freiem Auge sichtbar sind. Nach Wirklichkeit und Sinn frägt ja gar niemand mehr in diesem Irrenhaus, mit dessen Insassen, die eben nicht mehr sehen was ist, sondern was sie meinen was sein sollte, man sich nur noch irgendwie arrangieren kann.

Wissen Sie was? Der Verfasser dieser Zeilen pfeift auf Windräder, und auf Kohle- und Gas- und Atomkraftwerke sowieso. Sein Strom kommt seit Jahr und Tag aus der Steckdose, und wird wie die Milch aus der lila Kuh genau so lange mit Geld aus dem Bankomaten bezahlt, in die es das Internet hineinschaufelt, das ja ohnehin alles weiß. Also wozu drum kümmern?





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