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Sonntag, 3. August 2014

Meinungsäußerungsschranken

Oh mein Gott, Rußland, China, Iran ... sie schlachten die Heilige Kuh, die "Meinungsfreiheit". Suchen Wege, es zu beschränken, Meinungsäußerungen zu steuern. 

Dabei geht es gar nicht um Meinungsfreiheit des Einzelnen. Es geht um die Verbreitung von Meinungen.

Und ist das also das Geheimnis der Heiligen Kuh "Demokratie", was immer darunter verstanden wird, denn mehr Nebel gibt es ja gar nicht, als mit diesem Wort verbreitet werden?

Diese Form von "Meinungsfreiheit" baut vielmehr auf einem schweren Mißverständnis, Irrtum auf.  Sie baut auf einem rationalistischen Verständnis von "Meinung" auf, die sich jeder angeblich "frei" bilden können solle. Weil jeder Herr seiner eigenen Urteile sei. Angeblich.

Aber das ist nicht der Fall. Wahrheit ist nicht die automatische Summe logischer oder irgendwie logischer Rechenoperationen. Sondern Logik selbst baut auf einer Grundannahme über Wirklichkeit auf, worauf das Urteil beruht, das die logischen Ecksätze geglaubt werden. Diese sind also nicht selbst generiert, sondern sie sind das Gebäude, das auf Glaubenssätzen aufruht, die empfangen wurden. Wahrheit ist nicht selbst generiert, sie ist empfangen.

Was auch immer man über diese Länder denken mag - sie haben noch zumindest einen Funken von Verantwortung dafür, wie Meinung und Welthaltung entsteht. Nicht auf rationalistischen Rechenoperationen, sondern auf Geglaubtem und damit Empfangenem aufruhend. Auf für wahr Gehaltenem. Auf JEMANDEM Geglaubtem. Auf Autorität und Autoritäten also.

Wie immer diese Restriktionen des Internet also zu bewerten seien - prinzipiell FALSCH sind sie nicht. Wer glaubt, daß ein wirr-willkürliches Internet Instrument der Freiheit selbst wäre irrt aber prinzipiell. Und niemand weiß das besser als die angeblichen Verteidiger der "Meinungsfreiheit".

Welt kluger Schritt, etwa, wenn Rußland beschließt, Blogs mit über 3000 Lesern täglich den Mediengesetzen zu unterstellen. Es sind erste Schritte, aber man muß sie genau beobachten, sie sind es wert. Mit versoffenem "alles muß frei sein"-Schreien hiesiger Doofköpfe wird man keinen Blumentopf gewinnen, sie verschleiern nur, was sich wirklich abspielt.

Oh nein, es geht nie um ein "freies" Internet. Es geht um die Steuerung und jeden Staat unterlaufende weil substanzzerrütende Beherrschung der Autoritätsbildungsprozesse, um die niemand besser weiß als jene, die "freies Internet" fordern.




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