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Mittwoch, 13. August 2014

Wie leben die nur?

Auf eine interessante Gegenüberstellung verweist ortner-online: Eine australische Zeitung bringt die für unsere Antipoden schockierende Nachricht, daß in Europa durchschnittlich mehr als die Hälfte der privaten Einkommen vom Staat über Einkommenssteuern und Sozialabgaben einkassiert werden. Diese staatliche Gefräßigkeit ist in erster Linie Ergebnis einer Umverteilungspolitik, die jedem Neuseeländer oder Australier ein Horrorszenario sind. Die Australier nennen das: Sklaverei. Abgesehen davon, daß die für die Produktkosten so maßgeblichen Lohnkosten in Europa in manchen Ländern das Doppelte der Lohnkosten in den meisten anderen Teilen der Welt ausmachen. Der weltweite Schnitt (inclusive Europa) im Verhältnis Brutto- zu Nettoeinkommen beträgt etwa 25 %. Auch wenn nur markttechnisch betrachtet die Lohnstückkosten maßgeblichere Parameter sind, denn in sie fließt auch die Effizienz ein, die in weiten Teilen Europas über der des Rests der Welt liegt. Sonst könnte Europa ohnehin nicht einen Nagel mehr in Melbourne oder Shanghai verkaufen.

Um das wirkliche Ausmaß der Belastung der Europäer aber zu ermessen, müßte man die Rechnung noch weiter treiben. Denn diese beiden Posten machen nur etwa zwei Drittel der jeweiligen Staatseinnahmen aus. Dazu kommen noch durchschnittlich weitere 25 % an Verbrauchssteuern und Gebühren: als Mehrwertsteuern, als Verbrauchsabgaben, als Mineralölsteuern, etc. etc. Sodaß in Wirklichkeit der Staat die Hand auf 75 bis 80 % der in Europas Staaten durch Menschen erarbeiteten Gelder gelegt hat. Wer also meint, die ihm noch verbliebenen 1000 Euro Lohn seien wenigstens sein, irrt: Davon hat er weitere (je nach Haushaltsstruktur) 300, 400 oder 500 Euro an Abgaben zu leisten.

Klar, wir haben unser Leben so organisiert, daß es "funktioniert". Aber es sollte uns bewußt sein, daß wir 2/3 aller Lebensvorgänge auf den Staat übergewälzt, unser Leben regelrecht aus der Hand und auf anonyme Mechanismen verlegt  haben.* Und es werden mehr, denn die demographische Entwicklung (Pensionen) hat sich das dicke Ende noch aufgespart.

*Dazu nur eine Zahl: Es gab vor Jahren eine Untersuchung, die dem europäischen Sozialstaat eine Treffergenauigkeit in sozialen Notlagen attestierte, die kaum einmal 10 % seiner Sozialausgaben benötigen würde. 90 % wären bzw. waren den Bürgern gar nicht notwendig, und die meisten davon könnten durch private Initiative deutlich kostengünstiger abgewickelt werden. Es gibt außerdem nicht wenige Sozialmaßnahmen, deren Verwaltung alleine mehr kostet, als sich als direkter Nutzen für die Bürger errechnen läßt. Fazit: Der Sozialstaat macht das Leben der Bürger nicht gerechter oder sozialer, er verändert es lediglich. Der Staat drängt sich in die Zwischenmenschlichkeit und zieht sie an sich, um sie neu zu "gestalten". Den wirklichen Hintergrund für den Sozialstaat heutiger Prägung bildet also eine politische Vorstellung, eine Utopie, wie Gesellschaft auszusehen habe. Um sie durchzusetzen, muß man die Menschen nur von sich abhängig machen.

Hier eine Gegenüberstellung der Arbeitskosten weltweit - und dem jeweiligen Nettoeinkommen der Arbeitnehmer.

Quelle: BusinessSpectator



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