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Donnerstag, 4. September 2014

Die richtigen Lehren ziehen

Nun ist es also so weit - das Ozonloch ist dabei, sich zu schließen. Noch vor 25 Jahren war es das bislang größte vorhergesagte Katastrophenszenario. Aber die FAZ schreibt nun nicht, daß sich die Forschung getäuscht hat (wobei: es war ja nur ein Teil der Forscher; der andere wird verschwiegen), sondern daß die Maßnahmen dagegen gewirkt hätten. Sie fragt: "Wie konnte das gelingen?" Postuliert also, daß das mit unserem Handeln zu tun hätte. Nun hätte man eben den Beweis, was mit "energischem Handeln" zu erreichen sei - man kann sogar die Welt damit retten. Also, liebe Leute, gegen wir doch den Klimabehuschten endlich, endlich freie Bahn - sie werden auch diesmal die Welt retten. Auch wenn es freilich ob der größeren Dimension etwas komplizierter ist, so die FAZ.

Was ist mit jenen, die damals schon gesagt haben, Wissenschaftler von Rang darunter, daß das "Ozonloch" eine in der Erdgeschichte völlig normale, periodische Erscheinung ist, die mit Sonneneinstrahlung, Erdachsenneigung und der Reaktion der Atmosphäre zu tun habe, nicht mit ausgestoßenen Gasen und Fluor-Chlor-Elementen? Mit Faktoren also, auf die wir nicht den geringsten Einfluß haben. Weil wir die Lebensbedingungen auf der Erde schlichtweg EMPFANGEN, nicht machen.

Wenn es auch im Labor in kleinem und faktorenreduziertem, kontrolliertem Rahmen zu Reaktionen kommt, in denen sich O3 bildet/auflöst, so heißt das noch lange nicht, daß es in diesem großen Rahmen mit jeder Menge zusätzlicher Faktoren - kein Ereignis ist ohne Zeit und Ort überhaupt möglich, und deshalb immer konkret nur dieses; die Wissenschaft vermag nur Teilwissen zu liefern, das vielleicht beiträgt, größere, vor allem aber genau diese konkreten Prozesse zu begreifen (bis zur Quantenphysik, die überhaupt nur in Wahrscheinlichkeiten denkt) - ebenfalls in dieser Verursachungskette begründet liegt.

Aber dafür ist die Situation - gerade angesichts des Klimawahns - zu verlockend. Endlich ein Beweis, wie menschliches Handeln direkt auf die Atmosphäre einwirkt. Endlich ein Beweis, daß die Forschung nicht nutzlos war, sondern das menschliche Verhalten so zu lenken vermag, daß ein Überleben auf Erden möglich wird. Wenn man sich eben ändert. 

Aber das ist nichts als eine postulierte Gedankenfigur. Nichts in dieser Argumentationskette ist als Beweis anzusehen. Tatsache ist einfach, daß die vorhergesagte Weltkatastrophe durch das Ozonloch nicht eingetreten ist. Selbst wenn noch im Vorjahr von Krebsraten und notwendigem Sonnenschutz gefaselt wurde. 

Und es ist auch eine Tatsache, daß viele viele Stimmen seit je gemeint haben, daß diese Hysterie völlig unbegründet ist, die über politische Reaktionen ganze Industrien zu Produktumstellungen zwang. Der es natürlich auch recht war, weil so Produktzyklen künstlich geschaffen wurden, die wiederum Nachfrage bewirkten, und Kosten über neue Produkte zumindest anfänglich recht elegant verschleiert werden können, die Gewinnmargen also aufs erste dann deutlich steigen, wenn die Vergleichbarkeiten wegfallen. 

Was aber mit den nunmehrigen Alternativlösungen passieren wird, kann aber gleichfalls niemand vorhersagen. Die Geschichte mit den Glühbirnen, die per Gesetz gegen die in neuer Hinsicht viel umfassender schädlichen Energiesparlampen auszutauschen waren, ist ja ein allbekanntes illustrierendes Beispiel für diese Art des Denkens und Handelns. 

Daß die Politik, die sich der "Wissenschaft" so gerne bedient, ohne sie je beurteilen zu können, also nach Eigeninteressen und eigenem Horizont auswählt und Gesetze beschließt, sich solcher Thesen gerne bedient, wissen wir ja allesamt. So kann sie genau das, was sich am Ozonloch nun zeigt, als Leistungsbeweis auswerfen. Denn etwas handfest, nachweisbar, sichtbar (vor allem sichtbar) zu leisten ist ja die katastrophale Logik des heutigen Parlamentarismus in Europa und anderswo. Es ist die Selbstrechtfertigung der Politikerkaste, in Zeiten zerfallenden Staatsbewußtsein noch (scheinbar) notwendiger denn je.

Und für die Menschen des Alltags lieferte sie gleichfalls Archetypen der Zufriedenheit. Denn jeder, der einen neuen Kühlschrank kaufte, jeder der statt eines Gassprays seine Schuhe mit Pump-Dosen imprägnierte, konnte sich sicher sein, damit sogar etwas Gutes zu tun, die Welt zu retten. Ganz en passen, ohne viel Mühe! Na seht Ihr? Geht doch!

Viel naheliegender aber wäre folgende Lesart des Umstands, daß das Ozonloch dabei ist, wieder zu verschwinden, und vor allem keine der Katastrophenprognosen (enormer Anstieg der Krebskranken, Erntekatastrophen, etc. etc.) eingetreten ist, auch nicht bisher: Diejenigen, die genau das vorhergesagt haben, und zwar begründet, hatten einfach Recht. IHNEN sollte man also zukünftig mehr Glauben schenken. Das ist die Lehre, die daraus zu ziehen ist.

Während viele und auch die FAZ das Gegenteil betreiben. Sodaß diese Geschichte als Beweis heranzuziehen, wie mächtig der Mensch doch selbst in diesen Dimensionen seines technischen Vermögens sei, mit Sicherheit noch mehr Schaden anrichtet. Weil sie auf jeden Fall unwahr - und unwissenschaftlich - ist.

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Apropos Klimawandel: Es wird den geneigten Leser wenig überraschen, daß das Eis der Antarktis 2014 die größte Ausdehnung seit Beginn der Satellitenmessungen (1979) aufweist. Wobei dies die vorläufige Spitze eines seit 20 Jahren beobachtbaren kontinuierlichen Anstieges darstellt. Und noch ein weiteres Datum scheint von Interesse: Klimawandelapostel verkündeten bisher, daß sich die Weltmeere aufwärmen würden. Nun, nachdem man systematisch zu messen begann, stellt man fest, daß sich die tieferen Wasser der Weltmeere, welche insgesamt immerhin 98 % der gesamten errechneten Wärmekapazität der Erde aufweisen (Luft: 2 %), seit 20 Jahren ABKÜHLEN. Die tieferen Schichten haben offenbar nicht die lt. IPCC zu erwartende "fehlende" Oberflächenerwärmung absorbiert, sondern im Gegenteil. Selbst die Oberflächenwasser (über 2000 m Wassertiefe), bei der man aber auch erst über eine kurze Datenreihe verfügt, zeigen selbst bei "gutmeinender" Prolongierung dieser Meßdaten lediglich eine Erwärmung von 0,1 Grad Celsius in den letzten 20 Jahren an. Diese sehr kleine - wenn auch regional unterschiedlich verlaufene - Erwärmung der Ozeane setzte aber sehr wahrscheinlich bereits vor 100 Jahren ein (von wo man aber nur wenige Meßdaten hat). Wobei hier von 0,03 Grad Celsius in ZEHN Jahren in der oberen Ozeanhälfte die Rede ist, auch bei unverändert anhaltendem Trend der letzten 20 Jahre. Entwicklungen, die es in den letzten 10.000 Jahren aber regelmäßig gegeben hat. Was offenbar aber wieder zurückpendelt, weil sich die Ozeane seit 10 Jahren überhaupt "eine Erwärmungspause" gönnen.

So, wie offenbar auch die Atmosphäre. Denn seit nun schon 15 Jahren ist keine Erwärmung mehr festzustellen. Vielleicht hat es doch etwas genützt, daß der VdZ sein Wohnzimmerfenster nur noch selten ganz öffnet. Immerhin gibt es sogar Studien, die sehr plausibel belegen, daß sich die Ozeane seit 10.000 Jahren überhaupt ABKÜHLEN. Zu einem so fundamentalen Trend seinen Beitrag zu leisten erfüllt irgendwie mit Stolz, meint doch sicher auch der geneigte Leser. 

Wie auch immer - die Klimathesen wirken wie die Behauptung, die geöffnete Kühlschranktür würde auch die Wohnung abkühlen.

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*Den VdZ würde interessieren was passierte, wenn sich herausstellte, daß Erdöl sich in einem so kurzen Zeitraum bildet, und zwar in Zusammenhang mit ausgestoßenen Verbrennungsgasen als deren (Teil-)Ursprung, daß man von einem wahren Verbrauchs-Wiederentstehungskreislauf sprechen müßte. Um genau einen solchen Prozeß geht es immerhin beim fossilen Brennstoff Nummer ein - Holz. Längst ist man mittlerweile ja sicher, daß die Entstehungszeiträume für solche fossilen Brennstoffe exponentiell unter den bisherigen Annahmen liegen, in tausenden Jahren (lt. derzeitigen Schätzungen) zu rechnen sein dürften, nicht in "millionen", wie bisher galt. Weil die Erdkruste zum einen wesentlich bewegter, lebendiger ist, als man gerne annimmt, und zum zweiten organische Stoffe etwa unter Druck und Hitze keinesfalls linear, sondern sprungprogressiv verlaufen. (Das ist ja der Hauptgrund, warum Datierungsmethoden wie die C14-Methode bestenfalls auf kurze Zeithorizonte anwendbar sind.)

Der Technizismus der Neuzeit hat ja eine höchst gravierende Rückwirkung: Wir unterschätzen die Erde, den Kosmos ganz gewaltig. Und unsere heutige Naturwissenschaft, vor allem wo sie in Technik mündet (mit der daraus rückfließenden Erfahrung der Beherrschbarkeit, also der Nutzanwendung), spiegelt genau diese Erfahrung wider.

Der VdZ glaubt NICHT, daß der Mensch überhaupt in der Lage ist, die fundamentalen Prozesse und Kräfteverhältnisse der Schöpfung zu verändern oder auch nur zu stören. Das alleine ist schon Hybris und Fehlschluß. Sein Handlungsspielraum ist viel viel begrenzter, "rein oberflächlich" und nur auf Begegnungsmomente der geistig-physischen Bezugssysteme als Mensch bezogen, in der er an wie Welt der "Elemente-, Pflanzen- und Tier-Natur" quasi nur "angrenzt", aber einer eigenen Natursphäre angehört.





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