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Montag, 27. Oktober 2014

Fehlerhafte Triebe (3)

Teil 3) Nachgedanken, auch zur Hochbegabtenproblematik. 
Oder zum Irrsinn der "freien Wahl" des Geschlechts



Welche Bedeutung also diese Integration - die sich in der Psychologie als "Sublimierung von Trieben" eingeführt hat - bzw. Unterordnung von jeweils "narzißtischeren" (Freud) Lustgewinnen unter höhere Antriebe hat, die als temporäre Unterstufen der jeweiligen Höherentwicklung eines Organismus (hier: Mensch) zu seiner Vollgestalt zwar nicht verschwinden, aber in ihrer Rolle dem Gesamtziel des Lebendigen eingegliedert werden, kann weiter ausgeführt werden.

Vorneweg ein weiteres und viel erzählendes Beispiel aus der Literatur, Wolfgang Köhlers Studien an Schimpansen entnommen. Ihm ist es nämlich gelungen, eine Schimpansin dazu zu bringen, auf einen Teil ihrer Nahrung zugunsten eines hungrig gehaltenen Männchens zu verzichten. Obwohl sie selbst noch nicht gesättigt war. ABER das ist ist nur dann gelungen, wenn die Schimpansin menstruierte, also das sexuelle Verhältnis zum Männchen ausgeschaltet war.

Nicht der Vernunft untergeordnet, siegt also bei Tieren tatsächlich so etwas wie eine reine Triebordnung, die von sich zuerst ausgeht. Doch ist der Mensch kraft seiner Freiheit als gestaltbares Selbstverhältnis dazu in der Lage, diese "höhere" Handlung TROTZ anderer bestehender und unerfüllter Triebe (und Verlangen) zu gestalten. Es ist allerdings eine Frage der Reife, der Vernunftfähigkeit, die durch egoistischere Triebe und Haltungen (aber auch Gedankengebilden, die Normen und Werte in "Vernunftgebilde" - als Verstandesgliederung - einbetten) empfindlich gestört werden kann.

Umgekehrt zeigt sich die Verrücktheit eines pädagogischen Ansatzes, der wie heute davon spricht, daß jedes Kind "sonderbegabt" wäre, nur weil es in der jeweiligen Altersstufe eine spezifischere Neigung zu bestimmtem Tun zeigt. Reifung, Aufwachsen bedeutet ja genau das: in einer jeweiligen Stufe mit einem dieser Stufe entsprechenden Antrieb konfrontiert zu werden, der sich im weiteren Wachsen und Reifen dann in die nächsthöhere Stufe wieder integriert! 

Deshalb bedeutet in vermutlich den (aus der persönlichen Beobachtung des VdZ zu schließen, aus der heraus er sogar dramatische Fehlurteile kennt, die junge Menschen fundamental in ihrer Vernunftentwicklung geschädigt haben) allermeisten Fällen das Konstatieren von "Sonder- und Hochbegabungen" bei Heranwachsenden schlichtweg eine Neurotisierung desjenigen jungen Menschen, und ganz sicher keine "Förderung einer Hochbegabung". Es bedeutet das Behindern des Weges zur Vollreife des noch Heranwachsenden durch Hypertrophierung, durch Finalisierung eines jeweiligen Vorreifestadiums.

Gleiches, in gewissem Sinn aber Umgekehrtes, läßt sich von bestimmten vor- und unreifen Stadien etwa der sexuellen Orientierung sagen, Christa Meves hat einmal sehr richtig darauf hingewiesen. Denn selbstverständlich muß sich auch der Heranwachsende mit noch ungeformten sexuellen Antrieben auseinandersetzen, und diese in sein Insgesamt integrieren, das heißt: zur Vollform führen. Insofern hat JEDER Heranwachsende sexuell "indifferente" Neigungen. Die es eben in spezifische Form erst zu bringen, zu integrieren gilt. In diesem Fall: im Hineinwachsen in die notwendige Differenzierung der Polarität alles Schöpferischen.

Ebenfalls aus diesem Blickwinkel läßt das ADHS-Syndrom ganz andere Schlüsse zu, als gemeinhin gezogen werden. Denn hier sind ungeformte Antriebe die Ursache für eine für den Betroffenen - den man als "verwahrlost", meist sogar wohlstandsverwahrlost bezeichnen muß - nicht kanalisierbare Antriebskraft.

Oder wie viele Beispiele aus seiner Erfahrung soll der VdZ anführen, wo selbst Endzwanziger einfach keine Lebensform gefunden haben, weil sie einer "Nicht"-Erziehung ausgesetzt waren die ihnen zumutete, sie könnten in jeder Lebensphase nur aus ihren Antrieben heraus erschließen, was sie in ihrem Leben zu tun hätten. Und damit auch selber entscheiden könnten, welche Schulen oder welche Ausbildungen oder welche Gewohnheiten sie wie lange oder wie oft wahrzunehmen bedürften? Denen dann ihre tief existentielle Verwirrtheit - nicht selten von größenwahnsinnigen, eitlen und ehrgeizigen, dabei selbst gescheiterten, und in Wahrheit nur trägen, zutiefst unreifen,l also in juvenilen und infantilen Stadien festsitzenden Eltern - auch noch als "kreative Veranlagung" schöngeredet wurde und wird, worauf sie gerne zugreifen, weil sie ihr Leben einfach nicht (mehr) ordnen und damit vernünftig gestalten können?

Diese Gegebenheit des Verhältnisses Antrieb - Persönlichkeit auch noch unter den Titel "Jugendliche wären zu hohem Prozentsatz homosexuell" oder "in ihrem Geschlecht ambivalent" zu verbuchen, sie quasi ihr Geschlecht "aussuchen zu lassen", ist nicht nur verbrecherisch unverantwortlich - es zeigt, in welcher Bösartigkeit, Dummheit und Verwirrung wir uns kulturell bereits befinden.





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