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Donnerstag, 6. November 2014

Politische Brisanz im Rucksack

In einem nächsten Artikel aus ScienceScepticalBlog führt Peter Heller durchlüftend erweiterende Gedanken an. Darin führt er einfach jene Konzepte weiter, die von Klimakatastrophen-Propheten als Mittel der Weltrettung gefordert werden. Um zum Ergebnis zu gelangen, daß sie realpolitisch Konfliktsituationen provozieren, die zwar naheliegend sind, aber offenbar angesichts der Befangenheit in Klima-Schlagworten niemand mehr sehen will.

Tatsache ist, daß es derzeit nur Kohlenwasserstoffe als Energieträger gibt. Jede Form der Transformation, auch die Herstellung von Maschinen um "alternative Energie" zu gewinnen, ist eine simple Resourcenvergeudung: Hier wird nicht CO2 "gespart", sondern im Gegenteil, verbraucht weil lediglich verlagert. Wer etwa Gas aus durch Solar- oder Windenergie gewonnener Elektrizität "herstellt", wirkt nicht CO2-schonend, sondern im Gegenteil - er stellt mit den dazu notwendigen Anlagen und Maschinen etwas her, das weiteres CO2 emittiert. Nur an anderer Stelle, nämlich im Herstellungsprozeß des Herstellungsprozesses.

Dafür kommen über die Hintertür längst überwunden geglaubte - langfristig ohne jeden Zweifel zum Inhalt der Politik werdende - Konzepte ans Tageslicht, deren Brisanz gar niemandem mehr auffällt. So dachte sich niemand etwas dabei, über Desertec (das sich ja mittlerweile ohnehin in Luft aufzulösen scheint) einem ganz eigentümlichen Energie-Imperialismus nachzugehen. Man stelle sich vor: Europa abhängig von politisch hoch instabilen Staaten! Der Nahe Osten zeigt gerade im Augenblick, wo das hinführt.

Noch mehr aber steuern Pläne, die von einer stärkeren Nutzung von (nachwachsender) pflanzlicher Energie ausgehen, auf eine Renaissance territorialer politischer Interessen zu, an die derzeit sträflicherweise niemand denkt. Und im Gegensatz zur historischen Entwicklung Europas, in dem das Wachstum der Zivilisation dem Verhältnis zum Rückgang der benötigten Fläche (pro Energieeinheit) entstammt.

Denn hier kann es nur um Anbauflächen gehen. Die entwickelten Volkswirtschaften nicht mehr zur Verfügung stehen, und damit zu lebensnotwendigen Quellen, zu außenpolitisch vorrangigen Inhalten werden. Genau so, wie Hitler den "Lebensraum im Osten" wegen des Getreides (Nahrung) sowie wegen des Holzes (als Energieträger)  als überlebensnotwendig für Deutschland ansah.

Man könnte also sogar auf den Gedanken kommen, daß das starke Interesse der EU an der Ukraine noch ganz andere Hintergründe hat als bislang ins Treffen geführt werden. Denn zusätzliche Schwerindustrie wie in der Ost-Ukraine braucht die EU ja nicht gerade  - und die Landwirtschaft der West-Ukraine macht wenig Sinn, weil sie die Lebensmittelüberschüsse, die die EU ja schon bisher produziert, noch weiter erhöht. Was bliebe aber einer Ukraine innerhalb der EU dann noch, das sie beizutragen hätte? Konsumnachfrage über EU-Kredite, die sie nie abzahlen kann? Von einem Organismus zu sprechen, diesen anzusteuern, anzusteuern, jemanden in einen solchen zu intergrieren, hat doch nur dann Sinn, wenn dieser hinzukommende Teil etwas zum Ganzen beiträgt, das das Ganze entweder bereits braucht, oder erweitert. Das einzige Land, das die Ukraine braucht, und umgekehrt, ist Rußland.




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