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Dienstag, 13. Januar 2015

Eine Linie: Überwachung - Mißbrauch - Folter (2)


Teil 2) Bis sich Amerika in Afghanistan 
sogar mit selbst gelieferten Raketen abschießen ließ




Die Untat, die bei der Folter begangen wird, überschreitet deshalb jeden fiktiven Schaden, wie er durch mögliche weitere Untaten (Attentate etwa) des Gefolterten und seiner Komplizen oder Gesinnungsgenossen entstehen könnte. Denn sie richtet weit tieferen, weitreichenderen Schaden an, der sich eines Tages auch sehr konkret äußern wird. Sie zerbricht das Insgesamt der Welt, damit auch das, was man Frieden nennt, um eines berechenbaren, kurzfristigen Effektes willen. 

Folter unterscheidet sich also auch sehr grundlegend von der bloßen Zufügung von Schmerz, etwa aus Haß, oder sogar aus ungeordneten Neigungen. Hier wird leider viel zu wenig unterschieden, weil der Gegenwart SCHMERZ das Problem scheint. Aber das ist es nicht. Jemanden schlecht zu behandlen, ihn zu schlagen, Gefangenen wenig zu essen zu geben, ihnen ihr Leben zu erschweren, was auch immer - solange es identifizierbar bleibt, die personale Integrität des anderen nicht nur respektiert, sondern genau dadurch respektiert, weil es ohne sie wirkungslos wäre, und sei es, weil der Peiniger etwas "zurückzahlen" will - unterscheidet sich kategorial von Folter, auch wenn sich im Äußeren oft wenig Unterscheid zu zeigen scheint. Folter zielt auf die personale Desintegration eines Menschen ab, und das ist ihr Verbrechen.

Daß deshalb auch der nun an die Öffentlichkeit gelangte Bericht über die Folterpraktiken der amerikanischen Geheimdienste nach 9/11 attestiert, daß die Verhörpraktiken keinerlei brauchbare "Ergebnisse" weil Erkenntnisse brachte, liegt in der Natur der Sache. Folter KANN gar nicht der Wahrheit dienen. Ihre Ergebnisse sind keineswegs sicherer als die bloße logische Deduktion! Denn dem Gefolterten kann gar nicht geglaubt werden. Weshalb es Lüge, wenn nicht Ausweis amerikanischer Dummheit ist, manche angeblich verhinderte Anschläge, oder die Ergreifung von Osama bin Laden (sowieso ein eigenes Kapitel der Fragwürdigkeiten, man sehe dazu den TV-Bericht von Scholl-Latour), die lediglich Propaganda-Element war und ist, den Folterpraktiken zuzuschreiben.






Nicht anders, als dieselbe USA, aber natürlich immer schon auch Deutschland, England, etc., ihren Bürgern angedeihen lassen, die um möglicher Verhinderung von Verbrechen willen alles überwachen, was ihnen unter die Finger kommt. Womit Staaten, Politiker, zu Verbrechern werden, denn die Totalüberwachung IST ein Verbrechen, weil es zumindest Verbrechen vorbereitet. Sodaß schon der Versuch, sich der Überwachung zu entziehen, zum Verdachtsmoment wird, der weitere Maßnahmen der Entwürdigung des anderen - damit: nicht mehr Mensch, er gehört nicht mehr der Gemeinschaft der eigentlichen Freien an, die unter dem Recht stehen - legitimiert.

Daß solche Länder sich tatsächlich noch erdreisten, das Wort vom "Menschrecht", von der "Menschenwürde", von der "Freiheit" noch im Mund zu führen, ist alleine schon eine der lautesten Grotesken der Gegenwart. Sie haben nicht einmal den Mut, sich zu dem zu bekennen, was sie im angerufenen Namen des Guten sind und anrichten. Kein primitiver Stamm im Amazonas wäre zu solch einer Bestialität fähig. Der im Namen der Gottebenbildlichkeit dem Menschen allmählich geboten scheint, sich dagegen zu erheben.

Wer den islamistischen Terror noch nie unter diesem Gesichtspunkt gesehen hat, hat ein sehr reales Wirklichkeitsproblem. Gerade damit der Katholik, der den Islamismus, den Anti-Amerikanismus, ja den Anti-Westen-Effekt weiter Teile der Welt - als tief ontologisch begründete Erscheinung - nicht wenigstens prinzipiell verstehen kann.

Sehen Sie, zur Abrundung des Gesagten, einen Bericht des + Peter Scholl-Latour, über Islamismus und amerikanischem Kampf gegen den Terror.Amerika ließ sich in Afghanistan sogar mit den Taliban selbst gelieferten Raketen abschießen. Im übrigen war fast alles, was offiziell erzählt wurde, eine Lüge, um die Folter zu rechtfertigen. Geneigter Leser, dre Sie mir wieder einmal bis an diesen Punkt gefolgt sind: Können Sie sich vorstellen, was in Menschen, ja einem Volk abgeht, das sich mit solchen Lügen, die jedem eigengefaßten Augenschein widersprechen, konfrontiert sieht? Was sollen diese Länder, diese Völker, diese Menschen über den Westen (und über das Christentum, in dessen Namen die USA sogar zum Kreuzzug ausziehen) denken? Wenn der Hauptfeind der Amerikaner - die "Al Kaida" als Bedrohung - in diesen Ländern, die nun mit bomben und Raketen niedergenagelt wurden, nicht einmal bekannt war? Haben wir es hier nicht mit einem unfaßbaren Spektakel zu tun, mit dem regelrecht Verrückte die Welt überziehen?

Der VdZ hat so manche Menschen der Erde kennengelernt. Aber genau daraus hat er eine tiefe Erfahrung gemacht, die ihm vom Wesen des Menschen so viel erzählt hat: Daß nämlich die Vernunft überall auf der Welt die gleiche ist. NICHT aber der Verstand, die Sprechweise, die Lesart. Aber das Menschsein selbst, das ist gleich, überall, auf allen Erdteilen, in allen Kontinenten und Ländern, und sogar - in allen Religionen, wenn auch genau deshalb alle Religionen ihr Problem haben, weil sie einen Vernunftschaden haben, weil ihnen die personalisierte Vernunft, Jesus Christus, der Boden aller Vernunft, fehlt. So "extrem" manche zu denken scheinen, oder so extrem sie dargestellt werden. Es geht um die Vernunft! Und hier erfährt der VdZ vieles im Westen, in den USA, als Versuch, die Menschheit für dumm zu verkaufen. Nicht mangels Rationalität! Sondern mangels Vernunft. Weil mangels Sittlichkeit.







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