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Dienstag, 12. Mai 2015

Die Sache mit dem Islam geht weiter (1)

Treiben wir die Dinge um den Islam weiter, fassen wir nächste Bausteine zusammen²:

Im Jahre 622 besiegte der byzantinische Kaiser Herakleios den Persischen Kaiser Chosrau II.* in Armenien entscheidend. Dieses Jahr ist ein Schlüsseljahr für die nördliche arabische Halbinsel, in der in den Gebieten des heutigen Palästina, Syrien und Mesopotamien die "arabi" lebten, die "Westlichen". Denn mit einem mal endeten Jahrhunderte schwerer Bedrückung, eine Zeit der Weltuntergangsstimmung, in der alle diese Menschen lebten. Überwiegend Christen, aber in zahlreiche Richtungen zerfallen, darunter auch viele Arianer (die also nicht an die Gottessohnsschaft Jesu glaubten, sondern ihn als Propheten, als besonders begnadeten Menschen sahen). Sie erwarteten die Wiederkunft Christi, des Gesalbten, des Begnadeten, und das Endgericht, denn der persische Kaiser war der Antichrist, die Perser "Feueranbeter", und das Land wimmelte von Propheten und Heilskündern. 

Der byzantinische Kaiser zerschlug also 622 entscheidend die Perser (die Kriege dauerten freilich noch einige Jahre, endeten aber für Persien desaströs), 

Ins Jahr 622 wird auch die Flucht des Propheten Mohammed von Mekka nach Medina datiert. Über ihn gibt es keinerlei historische Daten, sondern lediglich die Schriften des Hadith, die wesentliche Grundlage für das islamische Rechts- und Lebensordnungssystem, das im wesentlichen davon ausgeht, wie es Mohammed gemacht hat oder gemacht hätte. Von diesen Lehrsätzen, Erzählungen, Legenden etc. gibt es bis zu 1 Million, die bekanntesten Sammlungen, die seit dem 9. Jhd. existieren, haben aber auf 7-8000 Sätze reduziert und anerkennen den Rest nicht als original. Denn über Jahrhunderte wurden wahllos und nach Bedarf solche Lehrsätze zugefügt. Auf diese Sammlungen beruft sich die sogenannten "Sharia".

Und in diesem 9. Jhd. taucht, in diesen Hadithensammlungen, die im wesentlichen bis heute gelten, auch erstmals der Begriff "Mohammed" als Eigenname auf. Der vorher aber niemandem bekannt war, und den auch keine einzige historische - nicht also islamisch-dogmatisierte - Quelle nennt. Bis dorthin, so die muslimische Erklärung, gab es nur mündliche Überlieferungen, die schließlich aufgezeichnet wurden. Zwischen dem frühen 7. Jhd. und dem 9. Jhd. klafft also eine Lücke, die nur der Hinweis mündliche Überlieferung füllt.**

Was auch nicht weiter verwunderlich sein dürfte. Denn den Eigennamen Mohammed gab es in Arabien gar nicht. Es handelt sich dabei vielmehr um ein aramäisches Gerundiv, und das Wort heißt "der Gesegnete", der "Begnadete", der "Gesalbte". Es heißt dasselbe wie "Christus".

Byzanz gliederte dieses Reich nun in Vasallenreiche, denn es war relativ wenig an diesen Ländern interessiert. Zwar war das Volk also befreit, atmete auf, und ein neues optimistisches Lebensgefühl brach auf,  aber diese Reiche führten untereinander nun Kriege, um Macht, um Einfluß, um Rangordnung. Das sind die Kriege, auf die sich die Hadithen berufen, die angeblich der Prophet Mohammed geführt und gewonnen hat. Die aber seltsamerweise keinerlei Spuren hinterlassen haben. Genau so wenig wie eine Person "Mohammed, der Prophet und Religionsgründer" als historisches außerislamisch-glaubenssystematisches Zeugnis nachweisbar ist.

Islamische Kriege und Schlachten, wie in der Überlieferung berichtet, sind gleichfalls historisch nicht nachweisbar. Auch ist nirgendwo von einem Heerführer "Mohammed" die Rede. Aber es gab genau in dieser Zeit eine Reihie von Satrapenkriegen. Neue Fürsten tauchten in einem allmählichen Machtvakuum auf, wie es in Machtvakuen immer geschieht.

Die Vernachlässigung des Ostens durch die byzantinischen Kaiser ging nämlich schließlich so weit, daß der Kaiser Konstantin II.  seine Residenz 662 nach Sizilien verlegte. Zwischen Persien und Ägypten herrschte  nun dieses Machtvakuum. Und er erste, der dies erkannte, was ein Fürst namens "Maavia". Diese Gestalt, die im Islam eine große Rolle spielt, ist erstmals auch historisch faßbar. Als Vasall des byzantinischen Kaisers, der diesen aber verriet, weil er sonst die Unterstützung im persischen Teil des Reiches verloren hätte. Und dieser Maavia ließ in Damaskus Münzen prägen, die Christus mit dem Kreuzglobus in der Hand darstellen.

Er wurde in diesem Jahr 662 im Südiran zum Emir gewählt, zum Amir al-Miminin. Und residierte in eben diesem Damaskus, in der auch die wichtigste Basilika der Zeit stand, die Johannes-Basilika (mit dem Kopf von Johannes des Täufers als Reliquie). 

Ein Jahr später nahm er den Kampf mit Byzanz wieder auf. Ein berühmter Inschriftenstein ist vorhanden, der mit einem Kreuzzeichen beginnt, und mit seinem Namen endet. Dieser bedeutet in Persien "oberster Schutzbewahrer", die wesentlichste Eigenschaft und der Legimitätsausweis eines Fürsten schlechthin. Daraus machte die islamische Tradition "Führer der Gläubigen", und schnitzte dem Mann eine schöne arabische Herkunfts- und islamische Glaubensgeschichte aus Mekka zu.

Die historisch faßbaren Daten um Maavi sind freilich etwas pragmatischer: Persien hatte immer schon ein Problem mit der Seekriegsführung. Maavi ließ nun 672 eine Flottenbasis nicht weit von Byzanz errichten, rüstete auf, und erlitt aber gleich zwei Jahre später eine furchtbare Niederlage vor der Stadt am Bosporus, woraufhin er dem byzantinischen Kaiser tributpflichtig wurde. Daraufhin erhob sich Widerstand im Osten, und Maavi wurde abgesetzt. Seine Spur verliert sich dann. Aufgrund zahlreicher Indizien kann aber als recht sicher anzunehmen gelten: Maavi war arianisch-arabischer Christ. Und auch als sicher gilt, daß noch im 9. Jhd. christliche (und buddhistische) Mission entlang der Seidenstraße (Persien- Afghanistan) stattfand.

Die muslimische Geschichtserzählung sieht das freilich ganz anders. Und macht aus ihm den ersten islamischen Kalifen. Historisch sicher ist aber etwas ganz anderes.



Morgen Teil 2) Im Anfang war da nur Christentum





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