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Samstag, 16. Mai 2015

Die Sache mit dem Islam geht weiter (3)

Ohne feste historische Verankerung der Ursprünge, ist aber der Koran eine reine Projektionsfläche von Phantasien und Wunschvorstellungen. Mit einem offenbarungspositivistischen Verständnis und wortwörtlichen Interpretationen kann immer wieder eine fragwürdige Theologiepolitik betrieben werden.

Die westliche Islamforschung ist zur Zeit ausschließlich arabisch-philologisch orientiert. Sie verzichtet auf die Anwendung von Methoden, die in den Historischen Wissenschaften zum Standard gehören, und berücksichtigt nicht die orientalischen Sprachen, die im Koran ihre Spuren hinterlassen haben, ebenso wenig die zahlreichen religionsgeschichtlichen Bezüge. Offensichtlich aber spricht der Koran Hörer an, die in diesen lebendigen Traditionen standen. und reagiert auf aktiv vertretene Positionen. Ihn ohne Rekurs auf diese Vorgaben auslegen und verstehen zu können, ist unmöglich. Wenn diese Mühsal des Nachforschens nicht geleistet wird, wird der Koran zur bloßen Projektionsfläche eigener Vorstellungen – seien sie muslimischer oder westlich-„wissenschaftlicher“ Art. Er selbst versinkt dann im Dunkel – das Gegenteil seiner postulierten kanonischen Geltung. 



 Wird fortgesetzt





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