Dieses Blog durchsuchen

Dienstag, 5. Mai 2015

Womit haben wir es beim Islam zu tun? (2)

Teil 2) Da stimmt nämlich wirklich einiges nicht - Wunschländer männlicher Phantasien



Projiziert man nicht gerade in solchem Dialoggekotze etwas in den Islam hinein, das gar nicht vorhanden ist, ihn vielmehr erst zu einer definierbaren Religion machen würde, wozu zusammenzufassen er selbst aber gar nicht in der Lage ist? Eine historisch-kritische Auseinandersetzung verweigert der Islam im übrigen bis heute, und mit Vehemenz, ja Vorwürfen der Blasphemie. Erklärt sich nicht aber schon alleine aus dem hier Angedeuteten, aus in den Publikationen von Luxenburg im Detail ausgearbeiteten, das pausenlos durch dünnstes Eis von Behauptungen bricht, die "Empfindlichkeit", mit der der Islam, der Muslim, jeder Kritik begegnet? Weil jeder Muslim um diese außerordentliche Fragilität zuinnerst, aber niemals explizit, weiß?*

Ach, hörte der VdZ unlängst, als er im privaten Kreis diese Thesen vortrug, leugnet man nicht auch die historische Existenz Jesu? Herrschaften, hier ist es genau umgekehrt: Die Katholische Kirche BAUT auf der zweifelsfrei bewiesenen, im - in der Tradition nachweisbar - ungebrochenen Zeugnis des inkarnierten Gottessohnes auf. Sie selbst ist also höchst interessiert, seine historische Existenz zu belegen. Und zwar durch wissenschaftliche Arbeit.

Wobei die wirkliche Existenz Jesu Christi gar nicht einfach auf solcher (rationalistischen; nicht aber: rationalen!) "Beweisführung" beruht, sondern auf der realen, gegenwärtigen Erfahrung, die natürlich vielen nicht aufleuchten kann. Der Christ BRAUCHT auf eine Weise keine historischen Schriften, sie erhellen nur, was er täglich erfährt, und erweitern seine Erfahrung, und vor allem: Erhellen seine auch ganz irdische Vernunft. Wenngleich die Historizität Jesu der entscheidende Knackpunkt ist.

Die Glaubensgewißheit des Christen beruht aber NICHT - nicht primär - auf einem vorgelegten Dogmengebäude. Die das behaupten haben eben keine Ahnung vom Katholizismus, und gehen schlicht von anderen Religionen (und meist: vom Protestantismus, oder vom Islam) aus. Fideismus, Glaube von etwas, das der Vernunft nicht einleuchtet, und dem man deshalb in Freiheit zustimmt, ist ausdrücklich HÄRETISCH, nicht katholisch. Wer Christ sein will muß zuerst VERSTEHEN wollen, die Wahrheit suchen und lieben wollen. Er glaubt seinen Vätern, weil das, was sie sagen, die Gegenwart unübertrefflich erhellt.

Nicht, weil sie ihm ein Instrument vermitteln, in dem er die Gegenwart auszublenden vermag. Auch das übrigens, in aller Fragmentarität - eine Nachahmung des Christentums durch den Islam.

Wir kommen der Sache immer näher, geneigter Leser.



*Schon unter Wilhelm II., später unter Hitler, und heute allemal gilt, daß "Verständigung" - unter dem Aspekt der Nützlichkeit gesehen - europäische, deutsche fundamentale kritische Auseinandersetzung mit dem Islam systematisch unterbindet. Man stelle sich die Probleme vor, die daraus entstehen könnten! Und die in Wahrheit doch nur ein Sehen dessen wären, WAS IST. Für die Katholische Kirche gilt das längst. Wo ein designierter Bischof von Graz-Sekkau, frommer Fokkulari, jüngst verkündete, daß doch Gott und Internet eines gemeinsam hätten: daß sie VIRTUELL seien. GEHT'S NOCH? Was für geistesgestörte Wichsplauderanten laufen da überall schon herum?!

**Ein simples Beispiel, wahllos herausgegriffen aus zahlreichen anderen: Die philologische Analyse der entsprechenden Paradiesesversprechen im Koran zeigen, daß die Verheißung lauten muß, daß der Paradiesesgast unter "kristallklaren Trauben" zur Ruhe käme. Weintrauben. Das Unverständnis des Aramäischen aber hat daraus, in Deutungsversuchen aus dem Arabischen heraus, die berühmten "Jungfrauen" gemacht, auf die die Selbstmordattentäter als Märtyrer hoffen. 

Norbert G. Pressburg (vermutlich ein Pseudonym) dürfte in seinen Büchern nicht viel daneben liegen, wenn er schreibt, daß da einfach den späteren Interpreten die "Phantasie durchgegangen" ist, nachdem sie den Originaltext einfach nicht verstehen konnten. So wurden aus üppigen, saftigen Früchten - schwellende Brüste 33jähriger Jungfrauen. Und aus eisgekühlten Früchten wurden ... ewig junge Knaben, die der Erfreuung dienen sollten. Aus dem ursprünglichen persischen Paradiesesbegriff wurde ein Wunschland männlicher Phantasien

Aber die Geschichte geht natürlich fast endlos weiter, und wird nicht selten geradezu grotesk. So ist das ganze Kopftuchdilemma (das in der Burka endet) auf einen schlichten Übersetzungsfehler (aus Unverständnis des Aramäischen) zurückführbar, die Lichtenstein nachweist: Es heißt wörtlich nur, daß die Frauen sich einen "Gürtel um die Lenden" binden sollen. Daraus wurde dann das oft aus Rechtgläubigkeit entscheidende Kopftuchgebot.

Vieles läßt sich schon nur aus der vormals sehr simplen arabischen Schrift (die sich ans Aramäische anlehnte) erklären, die noch im 17. Jahrhundert aus kaum 15 Zeichen - Konstonanten (wie die allererste bekannte Schrift auch) - bestand, sodaß die allmählich hinzugefügten Zusatz- und Vokalzeichen als Verstehenshilfen oft schon einer Neuinterpretation gleichkamen. Weil man die alten Zeichen (auch mangels Aramäisch-Kenntnissen) nicht mehr verstand. 

Insgesamt zeigen die vorhandenen realen Schriftfragemente der ältesten Koran-Aufzeichnungen, daß es sich um ein fortlaufend geändertes Manuskript handelt. Der Koran ist gewissermaßen "evolutiv" entstanden. Einen Ur-Koran, als fertiges "von Gott herabgeschicktes Dokument der Offenbarung", hat es gar nie gegeben, das ist "wissenschaftlich bewiesen". Auf ihn aber beruft sich eine ganze "Weltreligion".