Dieses Blog durchsuchen

Montag, 27. Juli 2015

Ein Held

Nachdem ein 23jähriger Mann zwei Mädchen, die beim Schwimmen in einem Seitenarm der Donau* bei Stockerau (Niederösterreich) durch einen Strudel in Lebensgefahr geraten und unter Wasser gezogen worden waren, mutig gerettet hatte, war der ehrenamtliche Sanitäter und Rettungsfahrer, der zufällig vor Ort war, selbst vom Wassersog erfaßt worden, und ertrunken. Stunden später fand man seine Leiche.

Niemand hat eine größere Liebe als der, der sein Leben für seinen Bruder gibt. 

Und niemand lebte mehr als dieser Held in jenem Moment.

R. i. p.




*Wassertechnisch gesehen, ist die Donau in Österreich als Gebirgsfluß zu werten. Dieser mit 2.500 km Gesamtlänge (nach der Wolga) zweitlängste, mythenbeladene (s. u. a. die Nibelungensage) Strom Europas fällt auf seiner Strecke von Passau nach Wien (300 km) um 200 Höhenmeter, auf ihrem weiteren, 2000 km langen Weg durch Mittel-Osteuropa ins Schwarze Meer hingegen nur noch um 130 Meter. Sie hat auf diesem Abschnitt deshalb - etwa mit dem Rhein verglichen - einen schifffahrtstechnisch betrachtet niedrigen Wasserstand, weil sie so schnell fließt, was heute durch zahlreiche Flußkraftwerke nutzbar gemacht und gemildert wird. Dazu kommt nämlich südseitig eine große Anzahl keineswegs kleiner Alpenzuflüsse (v. a. in Lech, Isar, Salzach bzw. Inn, Traun und Ybbs, neben Melk, Traisen, Pielach und Piesting - uralte Namen -, wozu die europäische Wasserscheide im Böhmerwald (nördliches Niederösterreich - Schwarzmeer/Nordsee) stößt, in den Flüssen Kamp, Thaya und March), die sie auf diesem Abschnitt ihres Weges speisen. Sie war bis zur Kaiserin Maria Theresia, die die gefährlichsten Stellen durch Sprengungen ganzer Inseln etc. sanieren ließ, berüchtigt, und wird noch heute in ihrer Kraft unterschätzt. Sie wäscht heute in und nach Wien, wo sie wieder Raum und Macht erhält, ihre Sohle so stark aus, daß der Grundwasserspiegel im fruchbarsten Ackerbaugebiet Österreichs, dem Marchland, bedenklich gesunken ist. Und sie nährt nach wie vor sogar den Neusiedlersee. Die Gefahr ihrer Kraft wird dann aber in Ungarn gespürt, seit nach Gabcikovo/Nagymaros ein Staudamm sie in einem stalinistischen Großprojekt zur Elektrizitätsgewinnung zu zwingen versucht. Wo ihre Kraft eine Betteintiefung bewirkt hat, derzufolge die südlich gelegenen ungarischen Gebiete (ein großartiges Naturschutzgebiet, mit Sumpfbüffeln und Kormoranen wie aus dem Bilderbuch) auszutrocknen drohen. 




***