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Mittwoch, 16. September 2015

Gesicht der Wahrheit in der Zeit

Die Leiblichkeit ist so etwa wie die "Matrix" des menschlichen Erkennens (zu der sich dann das geistige Ich urteilend in das gestalthafte Ich hinein verhält). Von wo her auch die Bedeutung der Leiblichkeit überhaupt erhellt wird. Was meist dabei übersehen wird ist, daß dieser Leib ZEIT braucht, um sich zu formen, zu bilden, und vor allem: zu ändern, anzupassen, zu adaptieren. 

Die meisten Irrtümer, schreibt Tomás Halik einmal, entstammen eigentlich nur der Ungeduld des Menschen. Gerade das Erkennen Gottes aber, des Seins, braucht ZEIT. Denn die Zeit ist das Entrollen des Ganzen im Nacheinander eines im Schauen erst zusammengefaßten und erkennbaren GANZEN.

Deshalb entscheidet sich das Kriterium Wahrheit nicht einfach in einer momenthaften Analyse, in einem summenhaften Ergebnis, oder in einem psychologisch-methodischen Ereignis, sondern leibhaftig (!) im Nacheinander, in der Geduld. Denn die Wahrheit wird in der Zeit immer besser erfahrbar und damit erkennbar.

Übrigens: Auch das ein Verweis auf die so bedeutsame, völlig unterschätzte, im 4. Gebot  - nach den drei göttlichen Geboten als erstes Gebot die Menschenwelt betreffend - dargebrachte Lebenswirklicheit.



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