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Mittwoch, 23. September 2015

Gottseibeiuns der Filmgeschichte

Jud Süß - Unter der Regie von Veit Harlan, mit dem (darf man das sagen? der VdZ, der sich als Verehrer der Kunst dieses Mannes sieht, tut es ...) wie immer großartigen Heinrich George, einem Ereignis in jedem Fall.

Gibt es einen Film, auf den sich die Zusprechung des Bösen so konzentriert hat, wie diesen? Ein Lackmustest der Gutheit: Wer gegen diesen Film ist der weiß, daß er zu den Guten gehört. 

Der Witz dabei: Die Geschichte beruht auf einer wahren Begebenheit, der Vorgeschichte zum Bankrott des Herzogtums Württemberg im 18. Jhd. Und ein Seitenhieb sei dem VdZ erlaubt: Der Anti-Amerikanismus der Linken und Grünen der Gegenwart, so viel was man in den letzten Jahren im Zuge der Welt-Wirtschaftskrise hörte und las, so viel was gerade in "linksintellektuellen Kreisen" als Stand der Dinge gilt, gleicht verblüffend den Argumenten ... nationalsozialistischer Provenienz. Diese wahre Aussage  muß die Szene schon aushalten.

Nachdem im frühen Mittelalter der Mittelmeerraum durch sarazenisch-arabische Kriegshorden als eigentlicher, seit ewig zusammenhängender (das Meer verbindet, es trennt nicht!) Lebensraum Europas zusammenbrach, brach auch der Handel zusammen, und damit auch der Geldverkehr. Es gab bis ins 10. Jhd. in Europa kein Geld mehr, es gab nur noch Tausch- und Naturalienhandel. Zwei Gruppen waren es, die den Handel - und damit Geld - wieder nach Europa brachten (sieht man von den Wikinger im Norden, und den Venezianern im Süden ab, die - beide - byzantinisches Geld brachten).

Und das waren zum einen wurzellose, abenteuerliche Charaktere, die auch zu Reisen aufbrachen und so den Faktor "Raum" nutzten, also hier kauften, was dort gebraucht wurde, hier also Söhne aus Bauernhäusern, die "überzählig" waren, und das waren zum anderen ... Juden.  Selbst in den dunklen Zeiten vor der Jahrtausendwende hatten sie sogar über Spanien und Süditalien Europa mit Waren versorgt, die zuvor alltäglich, nun aber absolute Mangelware waren. Man denke nur an Papier. (Das in Europa durch sündteures, hauchdünn geschabtes Kalbsleder zu ersetzen versucht wurde.)

Juden aber, als Wanderer zwischen den Welten, wurden von den arabischen Eroberervölkern relativ problemlos akzeptiert, sie konnten sich gut arrangieren, und hielten den Handel durch ihre Kontakte mit Orient und Asien aufrecht. So wurden sie schließlich sogar gezielt von Königen und Kaisern nach Europa geholt, denn Zentralmacht ohne Geld ist undenkbar. Das Städtewesen, Grundpfeiler der Zentralmächte, hatte also zwei Bedingungen: Klöster (in ihrer Arbeitsteiligkeit die Vorläufer der Industrie), und es waren jüdische Kaufleute.

So entstand aber in ganz Europa die Identifikation von "Handel" bzw. "Geld" mit - Charakterlosigkeit. Denn Händler nutzten ziemlich unchristlich die Notlage anderer aus, um möglichst hohe Profite herauszuholen.

Doch von Anfang an bildete sich eben diese Abhängigkeit der Zentralmächte und Regierungen von den Kaufleuten heraus. Die - man denke an die Fugger oder die Welser - natürlich nicht nur Juden waren, aber es waren doch überproportional viele Juden. Die (man denke an Venedig, das sein eigentlich revolutionäres politisches System aus dem Vorrang der wirtschaftlichen Interessen einführte, und das durch den Handel mit Byzanz, und geschickte Diplomatie mit den arabisch-türkischen Völkern den Handelsweg nach Asien wieder öffnete, und lange lange behielt) den Umgang mit dem Abstraktum "Geld" gut beherrschten. Das erste europäische Bargeld hat seine Wurzeln deshalb in Oberitalien, in Venedig, als reine Notationen von Sachwerten und Arbeitsleistungen als Äquivalent.

Aber - und das muß man ganz deutlich sagen - die Juden wurden so wie das Geldwesen überhaupt seit je von der Politik benutzt, wenn auch dann doch nicht beherrscht. Was ein Problem für die Geldgeber war, denn der Staat hat eben auch die Gewalt der Willkür. Nur ein Beispiel: Den 30jährigen Krieg hätte Kaiser Friedrich III. nicht finanzieren können, ohne (neben der Geschichte mit Wallenstein, der die Notlage des Kaiserhauses geschickt benutzte, um Macht und Einfluß zu gewinnen,m aber auch Wallenstein arbeitete viel mit Juden zusammen) Juden einzuschalten, und das Geldwesen zu verpachten. Oder - wie meist - Monopole zu vergeben, Nutzungsrechte. Wie es der Film zeigt.

Wenn den geneigten Leser der Film interessiert, möge er rasch handeln, und ihn ansehen. Denn die Bemühungen besorgter Gemüter, ihn aus dem Netz zu verbannen, sind erstaunlich vielfältig.

Dabei zeigt sich auch in diesem Film - vielleicht eben deshalb die aggressive Pose der Linken gegen solche Zeugnisse -  der zutiefst links-revolutionäre (und damit so ungemein zeitgemäße) simplifizierende Grundimpuls des Nationalsozialismus. Das Erklärungsmodell für die Auswüchse des Kapitalismus, das Jud Süß anbietet, deckt sich bis ins Detail mit einem wirklich großen Segment der Internetdebatte, die die Welt erklärt.

Mit so manchen Sonderfacetten, die sich in versteckter Form auch heute wiederfinden. So die ungemein wirkungsvolle weil enorm tief ansetzende, von der heutigen lächerlichen Psychologie meist völlig verkannten - weil in der Tiefendimension unerkannten - Angst um die dem eigenen Lebenskreis zugefügte Frau. Es ist - oh ja, der VdZ weiß, was er da sagend riskiert - genau die Linke, die die Frauen ... zum Freiwild macht, um davon zu profitieren. Da schließen sich seltsamste Bögen zur Islamisierung Europas, die die Linke so eifrig betreibt.

Und so stirbt Jud Süß im Film nicht wegen seiner Korruption und Verschlagenheit oder Gier, sondern weil er sich "mit christlichem Fleisch vermengt" hat. Nach lutherischem Gebot steht dafür der Tod.

Großartig erhellend dazu dazu die Szene, in der der Jude das "reine Mädchen" offeriert. Wie zeitgemäß für heute dabei die Reduktion des ontolgosichen Geschehens auf "Amüsement", auf  "Erlebens-Vorteil". Ist das nicht überaus zeitgemäß? Mehr. Es tut not, sich mit diesen Dingen, und auc mit diesem Film, vernünftig auseinanderzusetzen.

Bilde der Leser sich also sein eigenes Urteil über diesen Film. Sei er aber gewarnt: Die Sachverhalte sin dtief verschlungen.Worin sich übrigens, nur so nebenbei sei es erwähnt, die Inkonsistenz des Nationalsozialismus zeigt, der keineswegs eine stringent durchgestaltete Ideologie war. Wie es die Linke ist. Denken kommt vom Hören. Wahres Denken vom wahren Hören.







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