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Freitag, 9. Oktober 2015

An der Schwelle zu Parallelgesellschaften

Interview vom 29. September 2015 mit dem Sprecher der deuschen Polizeigewerkschaft Rainer Wendt, der über Gewalt in Flüchtlingslagern und die Haltung vieler Zuwanderer zum Rechtsstaat berichtet.

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Um zu begreifen, wovon bislang schon die Rede war, hilft das Ansehen dieser nächsten ZDF-Reportage vom August 2015. Die von der täglichen Arbeit der Polizei in Bayern berichtet, wie sie seit Jahren abläuft. Seit Jahren sind es täglich hunderte, monatlich viele tausende, die alleine mit Zügen (illegal) nach Deutschland einreisen. Was soll mit diesen Menschen passieren? Wie sollen diese Menschen, diese Massen in unseren Ländern überleben, ihr Leben gestalten?

Man schätzt den Anteil an Analphabeten auf rund 15 %, überhaupt eine Schulbildung weisen gerade einmal zwei Drittel auf, die aber keinem hiesigen Standard entspricht. Die UNO selbst hat offiziell (aber kaum wo erwähnte) Untersuchungen durchgeführt, die von einem Intelligenzniveau so gut wie aller dieser Herkunfstländer berichten, das erheblich unter dem des durchschnittlichen Europäers liegt. Über Syrien wird derzeit gerne berichtet, daß "hochgebildete" Menschen darunter seien. Deutsche Intelligenzforscher haben das untersucht, und berichten, daß dortige Hochschulabsolventen gerade einmal das Niveau hiesiger Maturanten aufweisen.

Was wird passieren, wenn diese Menschen erfahren, und das wird nicht lange dauern, daß sie jene Erfüllung, von der sie träumen, hier nicht erlangen können? Wenn sie realisieren, daß sie hier an der untersten gesellschaftlichen Skala angelangt sind? Daß es die Arbeit nicht gibt, von der ihnen erzählt wurde und die sie in ihrem Heimatland evtl. noch erfüllen hätten können. Wenn sie realisieren, daß sie hier gar nicht gebraucht werden? Kann man hier nicht mit der Stoppuhr in der Hand auf Radikalisierung warten?*
Denn mit Zuwendungen aus Sozialtöpfen läßt sich dieses Problem gar nicht beheben, im Gegenteil: es wird die Unzufriedenheit noch rascher und sicherer steigern, was vielen hiesigen Wohltätern gar nicht klar ist. Aber der Mensch sucht - allen ersten Beteuerungen zum Trotz - nicht Geld. Er sucht Selbstmächtigkeit, er sucht Selbtwirklichung. Findet er die nicht über Arbeit, sucht sich diese Energie andere Wege, auf denen der Mensch Mächtigkeit erfahren kann. Normalerweise kann man dazu deshalb nur sagen: Das ist der Stoff, aus dem Bürgerkriege gemacht sind.

Vielleicht gelingt es das hinauszuzögern, wie es die Römer versuchten, was für einige Zeit sogar funktionierte. Indem jeder Römer ein Drittel seines Besitzes den (germanischen) Zuwanderern abtreten mußte. Nur - die wollten immerhin noch Römer werden, deren Kultur annehmen. Was so weit ging, daß auch die germanischen Königtümer, die entstanden, den Kaiser in Byzanz anerkannten (erst die Langobarden brachen damit). Aber auch damals herrschte in der angestammten Bevölkerung jene apokalyptische Grundstimmung, die wir heute auch bei uns beobachten können. Der Klimawahn ist nur ein vorläufiger Höhepunkt einer aus dieser Ahnung des Endes erstandenen Vorstellung.**

Kleinräume rechtlicher und wirtschaftlicher und damit den Zuwanderen adäquater Eigenprägung - wo soll es also sonst hingehen? Und wir wären gut beraten, dies sehenden Auges jetzt zu gestalten, bevor es uns gestaltet. Nicht einmal "dichte" Grenzen können das noch abwenden, es ist dafür bereits zu spät.  Den Verlust des gemeinsamen Atems, der eigentlich einen Staat begründet, werden wir aber auf keinen Fall mehr aufhalten können. Weshalb vorerst einmal die Bedeutung der Polizei und des Militärs enorm anwachsen wird. So kann ein gewisses (äußeres) Staatsgerüst noch eine Weile aufrechterhalten bleiben. Den Rest können wir nicht mehr ändern, uns nur darauf einstellen.***






Hier noch ein Bericht über die Arbeit der Polizei in Berlin vom Mai 2015. Da bleiben Fragen über Fragen. Aber wo sind Antworten? Die republikanische Demokratie hat sich mit dem Verlust des gemeinsamen Atems des Staatsvolkes selbst ausgehebelt, denn nur auf einem prinzipiellen Konsens kann sie funktionieren. Sonst wird sie zum System der Despotie.****







*Einmal mehr wird an dieser Stelle auf die hier vertretene These verwiese, daß der Islam ein soziale Aufstiegsbewegung war. Diese Latenz hat er bis heute, denn das ist sein Anknüpfungspunkt. Die meisten der Zuwanderer sind Muslime.

**Keineswegs aber heißt das "Ahnen des Endes" wirkliches Ahnen einer Apokalypse. Vielmehr kommt historisch gesehen dieses Gefühl in einer Kultur dann auf, wenn eine gewisse Entwicklungsfülle eingetreten ist. Damit wird auch nachvollziehbar, warum gerade Wohlstandskinder am intensivsten eine apokalyptische Gestimmtheit entwickeln, die sich sogar zu einem Wunsch - und einem Wunsch nach Zerstörung des Bestehenden - ausweitet. Weil ihr Leben Sinn und Richtungsbestimmtheit verliert, hat das Bestehende keine Legitimation mehr, weil ihm die Selbstüberschreitung, das schöpferische Potential fehlt. In diesen Selbstverlust, in das daraus erwachsende Machtvakuum, stoßen dann vitalere Kräfte von außen.

Und so wird nachvollziehbar, was schon Oswald Spengler als Zeichen der Endphase einer Kultur bezeichnet hat: Immer gigantischere Projekte werden begonnen. Nur immer aberwitzigere Großprojekte (deren größtes ist die Weltrettung vor dem Klimawandel) bieten den ausentwickelten Schichten nämlich Existenzspannung. Scheinbar. Denn sie sind bereits irrationale In-Sich-Bewegungen, realitätsferne, von der Realität abgekoppelte Verdinglichungen als Auswuchs der kulturellen Sättigungskatatonie. Gleichzeitig wird auch logisch, daß in solchen Phasen - wir erleben auch das derzeit - Bewegungen vor allem einfacher Menschen entstehen, die sich auf die eigene Kultur zurückwenden. Denn für diese Schichten hat die Kultur ja noch Spielraum zur Entwicklung. 

***Der VdZ ist kein Fatalist. Er ist aber Realist. Bei aller Verantwortung, die die Politik dafür hat, stellt sich doch die Frage, ob diese Entwicklung wirkich aufzuhalten gewesen wäre. Es waren meist nur kleine Maßnahmen, die aber große Bedeutung hatten, und sich zu einem großen System mit hoher Innendynamik ("Alternativlosigkeit") auswuchsen. Zugleich haben die Eliten nicht mehr die Kraft, nicht mehr die Wirklichkeitsfundiertheit (man denke alleine an den heutigen völligen Verfall der Menschenkenntnis), und damit nicht den Mut, das "harte Gesicht", um wirklich gegenzusteuern. Wobei auch hier eher noch nicht so weit entwickelte Gesellschaften einen leichten Vorteil weil geringeren Mangel haben, sie sehen sich noch mehr vom Bedarf getrieben, und damit an die Realität angekoppelt. 

Damals, vor drei oder vier Jahrzehnten, wurden scheinbar je nur kleine Weichen gestellt, war das Versagen nominell scheinbar nur klein, schien oft kaum der Aufmerksamkeit wert. Nur wenige sahen seine prinzipielle Qualität. Dieses Kleine führte nämlich mit der Kraft der Folgelogik zum Dammbruch. 

Doch ist diese Bewegung, die wir heute erleben, ja auch von den Zuwanderern selbst gewollt und initiiert. Aber immerhin, wir hätten manches verzögern können. Und Zeit ist für den Menschen ein wertvolles Gut, ja es ist das Fluidum des Lebens auf dieser Welt.

****Dieser Bruch des Konsens erfolgte in unseren Ländern zu Anfang der 1970er Jahre. Und er erfolgte durch die sozialistischen Parteien. Erstmals wurden Gesetze verabschiedet - wie das der Straffreiheit für Abtreibungen - für das ein Konsens im Volk nicht nur nicht mehr vorhanden war, sondern prinzipiell nicht mehr möglich, für einen großen Teil der Bevölkerung (Österreich war damals noch zu 80 % katholisch!) gar nicht hinnehmbar ist. In Permanenz wurden seither über "Gesellschaftspolitik" weitere Keile ins Land getrieben. Wer solche Brüche im Grundkonsens eines Volkes (als Widerspruch zu seiner natürlichen Verfaßtheit, was weit mehr ist als faktische "Meinungsdifferenzen") riskiert, treibt ein Land in die Spaltung, und die Demokratie in die Selbstauflösung. Denn das Volk wird vor Fragen gestellt, die sich auf der Ebene, auf der sie gestellt werden, gar nicht beantworten lassen: Was man weiß ist nur zu kleinen Teilen das, was man auf der Zunge trägt. Diese (rationalistische) Inadäquanz hat man benutzt. Aber ein Land, ein Staatsvolk wird damit verführt und lange unbemerkt kastriert, ja man kann ihm sogar noch vormachen, es habe sich selbst kastriert. Alles weitere ergibt sich aus dieser ideologieimmanenten Gegenposition zur Substanz des eigenen Volkes.  

Das MUSZ aber zu einer (kaum rationalisierbaren) Wut "der da unten" auf "die da oben" führen, die vor allem eines bewirken soll: Eine "Kehrtwendung" als "retten, was zu retten ist", ohne zu wissen, wie das aussehen könnte. Also sucht man nach "Versagensverdinglichungen". Wie Korruption. Pleiten. Oder: Zuwandererinvasion. Eine "Aufdeckermentalität" (als prinzipielle Distanzsetzung zum Täterkreis) macht sich breit, weil man nach Verdinglichungen für das ganz gewisse Gefühl - also das Wissen - der Unzufriedenheit sucht, und Verschwörungstheorien feiern ihre Blütezeit. Zumal eines als recht sicher angenommen werden kann: Die WIRKLICH notwendigen Korrekturen würde dieses in der Selbstentfremdung bereits verweichlichte Volk gar nicht mehr mittragen. Denn die blieben nicht im simplen Bereich der Dinghaftigkeiten, zu denen im übrigen auch die political correctness, die Sentimentalität oder der Narzißmus zu zählen ist. Aber genau dazu hin zu erziehen ist die Absicht des Sozialismus. Der von der Angst vor der wirklichen Wirklichkeit lebt.




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