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Sonntag, 1. November 2015

Es langte folgender Brief ein (1)

Folgenden Brief bzw. ein diesem angehefteten Bericht erhielt der VdZ. Er will ihn hier - samt der ausführlichen Antwort -  dem geneigten Leser zur Kenntnis bringen.


(Anonymisierter Bericht)  

C besucht den Heldenplatz


Am Nationalfeiertag [der österreichische Nationalfeiertag wird am 26. Oktober begangen; Anm.] war ich in Wien spazieren. J. [die Gattin des Briefschreibers; Anm.] und H. [der mittlerweile zweijährige Sohn des Ehepaares; Anm.] waren in Berlin, und ich habe den schönen Tag zum Bummeln genutzt. Ich bin in die Schatzkammer gegangen und hab mir dort prächtige Kunstobjekte angesehen. Dann wollte ich weiter in die Neue Burg, um mir die Ritterrüstungen anzusehen (ich habe eine Jahreskarte vom KHM) [Kunsthistorisches Museum; Anm.]

Na jedenfalls war da am Heldenplatz richtig was los ... unglaublich viele Menschen. Ach ja, richtig! Nationalfeiertag. Und da war irgendeine Kundgebung.
[Am Nationalfeiertag werden traditionsgemäß ganze Rekrutenjahrgänge des österreichischen Bundesheeres auf die Republik vereidigt; Anm.] Ich habe mich durch die Menge bewegt und dann gesehen -- der Präsident und der Kanzler sind auch da. Die neuen Rekruten vom Bundesheer werden angelobt. Das hab ich mir mal angeschaut. Dann hat der Faymann seine Rede gehalten und eine Flüchtlingslüge nach der anderen serviert. Das hat mich nicht erfreut. Im Gegenteil. Mein Blut hat gekocht. 
Dann gab es eine Segnung vom Heerespfarrer, der den Segen für die Soldaten erbeten hat. Kein Problem. Doch dann folgte auf ihn ein islamischer Pfarrer (?) und hielt auch eine Rede über Allah. Im Publikum gab es vereinzelt Buh-Rufe. Ich war dabei. Dann gab es die Nationalhymne und ganz schwachen Applaus vom Publikum. Begeisterung sieht anders aus. Doch bevor die Veranstaltung zu Ende war hab ich meinen Beitrag zum österreichischen Nationalfeiertag 2015 geleistet. 
Ich habe aus tiefer Brust über den gesamten Heldenplatz begonnen zu schreien: "WENN IHR WIRKLICH UNSER LAND SCHÜTZEN WOLLT, WAS TUT IHR DANN HIER IN WIEN?? WARUM SEID IHR NICHT IN SPIELFELD?? DA LAUFEN TÄGLICH TAUSENDE ILLEGALE EINWANDERER ÜBER DIE GRENZE UND NIEMAND MACHT ETWAS. KEINER SCHÜTZT DIE GRENZEN!!"

Der Kanzler hat mich direkt angeschaut. Ich war ca. zwanzig Meter entfernt. Am ganzen Heldenplatz herrschte Schweigen. Ich habe weiter geschrien, wie gesagt, aus voller Brust: "ES GIBT KEINE FLÜCHTLINGSKRISE. DIESE LEUTE SIND DURCH MEHRERE SICHERE DRITT-STAATEN MARSCHIERT. SIE FLÜCHTEN NICHT VOR KRIEG. SIE WANDERN IN DIESES LAND
EIN -- UND SIE WERDEN AUCH HIER BLEIBEN!!"

Da gab es eine Wortmeldung aus dem Publikum à la: "Beruhig' dich mal Junge ... das stimmt doch nicht." 
Da hab ich volle Kanne zurückgegeben: "DAS STIMMT ZU  HUNDERT PROZENT. JEDER HIER AM PLATZ WEISS DAS! JEDER HIER. UND KEINER TUT WAS. ALLE STEHEN NUR HIER UND SCHWEIGEN. ALLE MACHEN DURCH IHR SCHWEIGEN MIT!! 1938 IST HINTER MIR AM BALKON JEMAND GESTANDEN -- UND DA HAT AUCH KEINER AUS DEM VOLK ETWAS GESAGT!! WIR WISSEN WO DAS HINGEFÜHRT HAT!! DIESMAL KOMMT DIE DIKTATUR VON LINKS UND NICHT VON RECHTS!!"

Faymann hat mir die ganze Zeit über ängstlich in die Augen geschaut. Der hat nur gedacht: "Oh oh ... Widerstand aus dem Volk!! Was mache ich bloß?? … Hoffen wir, dass er schnell weggeht!!"

Da kam auch schon die Polizei, packte mich am Arm und bat mich mit ihr mitzukommen. Die waren zu fünft und anfangs recht aggressiv: "Kommen Sie mit!! Und wehren Sie sich nicht!" Ich habe sofort zu hundert Prozent kooperiert, was die wohl gewundert hat. Ich habe meine Aggression sofort runter gedrosselt und mit den fünf Jungs Freundschaft geschlossen. Ich habe gesagt: "Jungs. Alles cool. Ich folge euch und höre auf zu schreien. Kein Problem mehr." Dann haben die meine Personalien aufgenommen. Ich habe weitergeredet. "1938 hat sich niemand etwas zu sagen getraut. Aber ich bin heute hier gestanden und habe etwas gesagt. Ganz alleine. Ich kann meinem Sohn in die Augen schauen, wenn er mich eines Tages fragt: "Was hast du gemacht Papa?" Die Jungs haben begonnen zu nicken. Dann habe ich gesagt: "Ich bin voll auf eurer Seite. Ich freue mich, dass ihr da seid und für Recht und Ordnung sorgt. Ich fühle mich sicher hier unter euch ... und seien wir mal ehrlich ... ihr wisst, dass ich Recht habe." Schweigen von den Polizisten. Ich fahre fort: "Ihr habt doch jeden Tag mit den Ausländern zu tun. Ihr wisst noch viel besser als ich, wie sehr die Kacke am dampfen ist." Die Polizisten, bereits auf meiner Seite: "Wir sagen nicht, dass Sie nicht Recht haben, aber wir müssen trotzdem unseren Job machen." 
Dann sage ich: "Das verstehe ich vollkommen. Und ich bin dankbar dafür, dass ich hier protestieren darf und nicht dafür gesteinigt werde. Dagegen kämpfe ich. Ich bin auf eurer Seite. Wir sind im gleichen Team." Die Polizisten beraten einander, dann sagen sie, ich solle den Platz verlassen. Ich gehe mit ihnen zum Burgtor, während wir uns weiter unterhalten. Der aggressive Polizist von vorhin sagt: "Ich habe nur routinemäßig Ihre Personalien aufgenommen. Es wird für Sie keine weiteren Folgen geben." Ich bedanke mich. Dann sage ich: "Das Volk muss etwas tun, wenn die Politikerelite das Land in den Boden rammt." Da sagt ein Polizist: "Wer spricht hier von "Elite"?" Ich bin am Burgtor. Ich sage den Jungs danke, schüttle dem Chef die Hand -- die Polizisten sind ob meiner Geste etwas verwirrt -- und ich gehe meines Weges. 
So geschehen am Nationalfeiertag 2015 in Wien.



Morgen Teil 2) Die Antwort des Verfassers dieser Zeilen (hier: dieses Blog) -
Was gilt es zu fordern, was zu verteidigen?



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