Dieses Blog durchsuchen

Donnerstag, 11. Februar 2016

Von Dogmen und Bildern

Der ideologische Dogmatismus der Evolutionstheorien liegt darin, daß er von einer mechanistisch-weltimmanenten Entwicklung "von unten nach oben" ausgeht. Dafür gibt es keinerlei biologische Evidenz. Jeder Organismus, und auf analoge Weise: jeder rein anorganische Prozeß, ist vielmehr von einem Gesamtbild getragen, initiiert und darauf ausgerichtet. Die Vielfalt der Lebewesen und Erscheinungsformen der nicht-menschlichen Natur ist im Streben jeder Idee (als geistiger Kraft, als Dyamis eines Bildes von Bezügen und Beziehungen, analog also zur Dreifaltigkeit, die auch Beziehung IST, wenn auch dieses Beziehung die Bezugspunkte, die Personen also, nicht konstituiert, sondern ihnen lediglich eigenschaftlich zugeordnet ist) begründet, sich in realer Gestalt, in Realität also, zu zeitigen. Das ist das Wesen der Geschichte, die jeden Moment neu ist, weil sich jeden Moment alle ihre Gestalten zueinander verhalten, und damit das Gesamtbild verändern. In einem bestimmten Rahmen allerdings nur - dem Rahmen der Gesamtidee. Diese Gesamtidee, die alle Dynamik der je noch nicht auf die Gesamtgestalt ausgerichteten Wesenheiten (Dinge, Organismen) enthält, ist der Mensch. Dem das Ich - der logos² - vorausgeht, als je einzigartiges Individuationsbild.

Der Dogmatismus des Evolutionismus macht aus dem Neben- und Hintereinander der Stufen der Lebewesen und Dinge, die vorzufinden sind, eine historische Entwicklung. Ein pures Postulat, das das Schöpfungspostulat ("7 Tage der Schöpfung") ersetzen sollte. Ein Produkt der Aufklärung, die aus der zunehmenden Weltbeherrschugn schloß, daß alles machbar und damit rational sei. Aber rational im Sinne der menschlichen Verstandestätigkeit, die man zugleich mit dem Menschen selbst gleichsetzte: Mensch ist nur, was bewußt gedacht ist. Dieser Begriff von Vernunft hat also den Begriff von Geist verdrängt, der aber eine personale Dynamik von Freiheit - Liebe (Wille) - Verstand (Begriff, Wort) ist, also immer subjektiv, aber weil allen Subjekten eigen - objektiv, aber auch wieder nicht autonomistisch, sondern auf den Geist und logos selbst (Gott) bezogen ist.

In dem Bericht über die Sequenzierung des Neandertalers, der sich im Nexus-Magazin findet, sind deshalb gleichermaßen diese Dogmen des Evolutionismus enthalten. Die aber auch hier nichts erhellen, sondern nur in Dunkel und Fragwürdigkeit stoßen. Denn man hat nun an spanischen paläontologischen Knochenfunden erstmals "menschliche" DNA analysiert. Mit dem überraschenden (Gänsefüßchen-Inflation droht wieder einmal, wie im heutigen Begriffswirrwarr unerläßlich ...) Ergebnis, daß dieser "Mensch" vom heutigen Menschen so unterschiedlich ist, daß das nur erklärbar wäre, wenn man davon ausgeht, daß der Neantertaler- und der Denisof-Mensch (beide lt. DNA eng miteinander verwandt) sich schon vor mindestens 100.000, mehr aber 500.000 Jahren vom Menschen getrennt habe.

Sieht man von den in den Augen des VdZ allesamt sehr fragwürdigen Altersbestimmungen ab (die zu einem großen Teil wieder nur aus evolutionistischem Dogmatismus stammen - denn die Annahme, daß sich alles auseinander entwickelt hat, braucht notwendig sehr lange Zeitspannen, will man das nächste notwendige Dogma, die blackbox der Mutation von Erbmaterial, noch halten, und die von linear ungebrochenen Schritten und damit Zeit ausgehen muß): Er hat sich überhaupt nie getrennt. Es sind zwei unterschiedliche Lebensformen. Was bei bislang allen paläontologischen Funden, die eine verwandtschaftliche Nähe und damit eine auseinadner erfolgte Entwicklung beweisen sollten, der Fall war, ist wohl auch hier anzusetzen: Es sind nichtmenschliche Affenformen. 

Das Eintreten des Menschen selbst kann (!) aber nur vom logos ausgegangen sein. Von einer Form, einer Idee - dem jeweiligen Ich als innersten, alles in nucleo, aber noch nicht in Gestalt enthaltenden Kern jeder Person. (Jede Idee als logos hat aber den Willen - "Liebe"- zur Welt, will also real werden und vor allem: bleiben; wieder: deshalb und soweit hat ein Etwas Geschichte.) Der Mensch aber war eine Novität. Eine Schöpfung für sich.³ Daß sich manche DNA in allen unteren Lebensformen wiederfindet ist keinerlei Evidenz einer Auseinander- oder Weiterentwicklung. Es ist lediglich Beleg für die Stellung des Menschen - als Universalie der Erde überhaupt, in dem jede irdische Dynamik enthalten ist, sonst könnte er sie auch gar nicht erkennen. Aber die nichtmenschliche Welt kann den Menschen eben nicht erkennen. Das kann nur Gott.*




²Das Wort bedeutet eigentlich Sinn, als "auf - zu". Und deshalb ist es "sinn-lich". Das ist für die untermenschliche Schöpfung gar nicht anders, wenn auch vielfach nur analog zu verstehen. Denn natürlich hat kein Stein organische "Sinne". Aber er hat sehr wohl eine Richtung, einen ihn selbst konstituierenden logos. Fällt dieser ab, trennt er sich, fällt der Stein entweder ins Nichts oder in eine unter ihm liegende Seinsstufe, sagen wir mit Vorsicht: der bloßen Elemente.

³Man geht aus Funden davon aus, daß der "moderne Mensch" den Neandertaler etc. bekämpfte. Wenn es nicht mit bloßer Nahrungsbeschaffung zu tun hat, wäre das auch daraus erklärbar, daß jeder Mensch in seiner Identität auch die Abgrenzung gegen das ihm Ähnliche benötigt. Daß Söhne Väter erschlagen, Ideologien ihre oft aus dem gleichen Grund stammenden Schwesterideologien (Kommunismus-Nazismus) am leidenschaftlichsten bekämpfen, Zwillingsschwestern einander hassen, Mütter ihre Töchter zerstören, fällt in diese Kategorie: Aus der erklärbar würde, warum der Mensch ihm besonders ähnliche Lebensformen (besonders menschenähnliche Affenformen) sehr konsequent bekämpft hat. Er hätte sich in ihnen, in dieser Ähnlichkeit, genau nicht erkannt, sondern über sich selbst getäuscht. Aufschlußreich in dieser Hinsicht ist auch das Schicksal von Wolfskindern ("Mogli"; "Kaspar Hauser"), deren realisiertes Selbstsein das Gesehene kaum überschreitet, und doch überschreiten will. 

*Wahrnehmung heißt ein Zuordnen von geistigen Bildern zu sinnlich feststellbaren Bezügen. Deshalb kann kein Tier wahrnehmen. Es kann nur Empfindungsbezüge feststellen, und sich dabei sogar kräftig täuschen. Jeder kennt die oft peinliche Situation, wo ein Hund auf bestimmte Schlüsselreize und Reizsegmente durch Bespringen reagiert, egal was diesen Reiz aussendet. Kein Tier "denkt" in Gestalten, es denkt in es betreffenden Eigenschaften. Er "hält" deshalb das unglücklich abgewinkelte Bein nicht für einen Hund, sondern er reagiert nur auf diesen bestimmten Auslösereiz. 

Das tut zwar auch der Mensch, aber als Wesen, das vom Geist in seine eigentliche Höhe gestellt ist (während es mit dem Fuß in der irdisch-materialen Welt steht) sieht er die geistige Wesensform. (Man sieht also nur das eigentlich Unsichtbare!) Nur der Mensch kann deshalb ein irdisches Ding "zeichnen", also geistiges Beziehungsbild mit irdischem Material verbinden. (Man kann sogar einen Besen oder einen Stein als dynamische Beziehung darstellen; das Material ist gewissermaßen gleichgültig, weil vom Geist in eine Gestalt "zu rufen".) Nur der Mensch sieht ein Bild: es entstammt seinem Geist, und er ordnet sinnlich aufgenommene, in ihm wiedererkannten Bezüge (eigentlich beliebiger) Materie zu. Wobei er sogar in diesen Bildern im Grunde nur die Bezüge sieht: Jede reale Gestalt ist an Materie geheftete, mit Materie verheiratete (dieses Wort ist semantisch sowohl passiv als auch aktiv) geistige Form der Dynamik von Bezügen, von Beziehungen. Kunst zeigt es: Sie ist nämlich erst dann Kunst, wo das Dargestellte zum Dargestellten selber wird, weil es seine Bezüge in Materie sichtbar macht. Sonst wäre sie nicht Kunst, sondern bloße Mechanik aussageloser Abklatschhaftigkeit, also nicht-menschlich.





***