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Dienstag, 24. Mai 2016

Langsam wird ein Schuh draus (2)

 Teil 2) Bemerkungen: Von der überlegenen Problemlösungskraft jedes Europäers 
- Was bei der Gentechnik völlig übersehen wird, aber des Pudels Kern ist 
- Abstrahiertes Großraumdenken zerstört Verortung




*Der Begriff stammt aus dem Militärwesen, wo er bedeutet, daß der kleinen Einheit bis zum Einzelnen nur ein Operationsziel vorgegeben wird, er aber die Wege dazu selbständig finden und wählen kann. Dem steht die Befehlstaktik gegenüber, in der von einer zentralen Befehlsstelle aus jeder Schritt der unteren Einheiten, bis zum Einzelnen, ganz exakt festgegelegt ist. Dieses System benötigt damit eine lückenlose Kontrolle der Vorgänge und untersagt jedwede Selbständigkeit. Die gesamte Militärtechnik der Amerikaner ist darauf ausgelegt, bis hin zum Helmfunk.

²Hier zeigt sich einer der wesentlichen Aspekte der Massenzuwanderung nach Europa. Denn die Zuwandernden sind diesem europäischen Ethos durchweg fremd, und sie in Arbeitsprozesse zu "integrieren" würde auf jeden Fall einen weiteren "Amerikanisierungsschub" der Wirtschaft bringen. Weshalb ja die Industrie - nein, was für eine Überraschung - die Zuwanderung befürwortet. Das hat mit Löhnen primär gar nichts zu tun. Aber die Zuwanderer erfüllen vor allem eines nicht: Sie haben nicht die ganzheitliche aufgabenorientierte persönliche Struktur des Europäers, die nur aus der Kultur wachsen kann, durch "Schulungen" zumindest auf Jahrhunderte hinaus gar nicht vermittelbar ist. Und sie hat direkt mit Religion als Haltung zur Welt zu tun. 

Die Zuwanderer heute suchen aber Amerikanismus, gewürzt mit den sozialen Vorzüge Europas - eine fatale Mischung, die schon prinzipiell gar nicht funktionieren kann. Denn der Amerikanismus würde durch ein Sozialsystem á la Europa kollabieren, ohne dem Sozialstaat heutiger Dimension das Wort zu reden. Die US-Wirtschaft braucht willige, gefügige Rädchen im Getriebe, was sich übrigens am allerdeutlichsten in den neuesten Formen wie bei Google zeigt, die restlos nach dem Menschen greifen wollen. (Siehe: The Circle) Wenn Europa sich aber mit dem TTIP weiter amerikanisiert, wird es unweigerlich in Kollision mit seinen Sozialnetzen und Kleinstrukturen (die in Wahrheit das Sozialnetz finanzieren) kommen.

Es gibt also grundsätzlich keine Gründe für ein TTIP, aber jede Menge Gründe für eine enge Kooperation mit dem Osten Europas, namentlich Rußland. Deshalb machen die USA ja so großen Druck, um so rasch wie möglich Tatsachen zu setzen, die "too big to fail" sind, um eine Besinnung Europas auf sich selbst noch möglich zu machen. Die außerdem durch Handelsinteressen (s.o.) die strategisch-militärischen Interessen der USA in Europa entscheidend vertiefen werden. Man übersieht bis heute, daß die Hauptgründe für die beiden Weltkriege des 20. Jhds. Konkurrenz-Wirtschafts-Kriege des anglo-amerikanischen Raumes gegen Europa und v. a. Deutschland als dessen Motor waren.
  **Deshalb auch die Bedenkenlosigkeit hinsichtlich Genmanipulation von Lebewesen, die bestenfalls graduell ("Mensch/Homunkulus") eine willkürliche, gefühlte Grenze hat. Der Unterschied von genmanipulierten Lebewesen gegenüber genetischer Variation und Anpassung auf natürlichem oder rein züchterischem Weg (was immer wieder als Vergleich herangezogen wird, um zu behaupten, daß kein Unterschied zu natürlicher Variabilität bestünde) könnte sein, daß ein Lebewesen (ob Pflanze oder Tier) immer in einer Ganzheit reagiert und sich verändert. 

Es bleibt ein Ganzes, und eine Variation bleibt Teil eines ganzen Organismus, der in sich derselbe bleit. Die Implantation eines veränderten Gens mit einer der Pflanze sonst nicht eigenen Eigenschaft würde zu einem Lebewesen führen, das nunmehr "ein Fremdes" aufgesetzt bekommt. Damit könnt ein Ganzes aus dem Gleichgewicht des Selbsterhalts kommen. Und tatsächlich brauchen ja die meisten genmanipulierten Pflanzen eine Fülle künstlich manipulierter Umweltbedingungen, um zu bestehen. Gene können zwar tatsächlich integriert werden, aber nur innerhalb der natürlichen Art des Wirts.

Es ist bei der Wirtspflanze (und noch mehr beim Tier) diese fremde Eigenschaft aber hinkünftig gewissermaßen "ein Ganzes und ein hinzugefügter Teil", was heißt, daß dieses Ganze sich zu diesem Teil (der nur scheinbar integriert, quasi additiert ist - es sind fortan zwei Teile, nicht mehr eines) auch verhalten wird. 

Machen wir es zur Illustration simpel: Wer anstelle des Fußes eine Hand implantiert bekommt, die dort auch tatsächlich wächst, um nun mit den Gehextremititäen nich tnur gehen, sondern auch greifen zu können, wird im Ganzen aus dem Gleichgewicht gebracht. Sie wächst aber im Gefüge des Ganzen an Fußes statt, und wird von der Mitte auch "als Fuß" behandelt. Seine Mitte erfaßt das Neue aber nun nicht, es liefert ihm Sinnesdaten, Erfahrungs-, Weltdaten, die seine Mitte weil dieser inadäquat überrollen. Es ist vorstellbar, daß die Fortpflanzungsunfähigkeit genmanipulierter Pflanzen mit einer willkürlich zugefügten Defiziosität der eigentlichen Pflanze als Wirtspflanze etwa damit zu tun hat. Das kann man sogar bei natürlicher Zucht beobachten, wo Feinzüchtungen wichtige Lebenseigenschaften der ursprünglichen Pflanze nicht mehr ausbilden, weil gezielt defizitäre Nachkommen weitergezüchtet werden. Dennoch, übrigens, sind diese latent und potentiell, weil in der Idee des Ganzen ontisch real "vorhanden", nur nicht verfleischlicht ansprechbar.

Sinngemäß gilt nämlich dasselbe, wenn man einem Lebewesen eine Eigenschaft nimmt. Etwa, um es zu  mehr Größenwachstum zu bringen, eine Begrenzungsrückkoppelung wegnimmt oder wegzüchtet. Was der VdZ damit sagen will: Es wird in der Genmanipulation seines Erachtens nach nicht vom Wesentlichen einer Ganzheit her gedacht, sondern der Organismus wird als materalistisch-atomistisches Gefüge gesehen.

***Das zeigt sich speziell in ländlichen Gegenden oder Kleinstädten. Der VdZ denkt etwa ans Ybbstal, wo es immer noch eine Riege großartiger Familienbetriebe gibt, und es sich ein normaler Häuslebauer leisten kann, eine qualitativ höchstwertige Eßecke vom Tischler anfertigen zu lassen, die Generationen lang hält. Und am wöchentlichen Bauernmarkt in Waidhofen an der Ybbs sind Produkte in einer Qualität zu erstehen, von der der Großteil der Welt nur träumen kann. Das ist wahre Kultur, nämlich noch als Volkskultur, das ist Lebenssteigerung für ein Volk aus seiner in Jahrhunderten angewachsenen Substanz. Wo Wirtschaft sogar noch als Sozial- und Solidarraum gelebt und begriffen wird. Schon im Zusammenhang mit dem EU-Beitritt hat sich gezeigt, was für verheerende Konsequenzen abstraktes Großraumdenken wirklichkeitsferner Weltsimulanten für diese letzten gesunden Strukturen hat.




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