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Montag, 2. Mai 2016

Schuster bleib bei Deinen Leisten

Was gewesen wäre, wenn es die "Aufstiegschancen in der Demokratie" nicht gäbe, wurde Peter Sloterdijk in einer Fernsehsendung ind er Schweiz gefragt. Dann, meinte er, und er meinte es sicher als Beispiel, um das Schlechte darzustellen, das uns sonst blühte, wäre Präsident Joachim Gauck Dorfpfarrer in Meckelenburg und Angela Merkel Haushaltshilfe in einer Pfarre. 

Ja, und?  Wäre damit diesen Menschen selbst sogar nicht geholfen, die in ihren Funktionen, in die sie sich geschliffen haben so offensichtlich überfordert sind? Und zwar mangels Geburt, nicht mangels "Fähigkeit". Hat die erreichte Position tatsächlich etwas über ein geglücktes Leben zu sagen? Der VdZ behauptet sogar, es wäre dem deutschen Volk und Staat besser gegangen, wäre deren Leben so verlaufen.

Man muß also schon viele Voraussetzungen mitdenken, will man Sloterdijks Argumenten Stichhaltigkeit abgewinne. Denn wie materialistisch-mechanistisch muß man denken, um von Funktionen und deren Bedienung - also von "Fähigkeiten" -  "nach oben" zu denken?

Agere sequitur esse! NICHT Ausbildung, egal welcher Art (das ist der katastrophale Trugschluß aus der Akademisierung der Gesellschaft, die zu einer furchtbaren Deformation der Elitenbildung geführt hat), qualifiziert zu einer Position. So zu denken ist atheistischer Materialismus. Sondern erst ist die Position, und ihr sollte die Ausbildung zupaß kommen. Mehr gibt es dazu gar nicht mehr zu sagen.

So nebenbei - es gibt gar nicht unwesentliche deutsche Experten (die Verwendung dieses Wortes sei einmal angebracht), die Merkel tatsächlich schwere Persönlichkeitsstörungen attestieren. Übrigens ist das auch die Position des VdZ, wie hier nachzulesen. Und eine solche muß man ja tatsächlich haben (man berufe sich dabei sehr wohl auf das Naturrecht, es trägt und gründet diese Position),  wenn man aus dem Stand einer Pfarrhaushälterin nach dem Amt des Bundeskanzlers strebt.

Das Angela Merkel auch innehat wie eine Pfarrhaushälterin. Während Gauck das Profil eines Dorfpfarrers als Bundespräsidentschaft ausgibt.

In dieser Form ist die von Sloterdijk (der sich selbst stets als "Linker" bezeichnet und bezeichnet hat, man täusche sich da nicht angesichts mancher seiner Äußerungen) dargestellte Errungenschaft einer Demokratie alles andere als eine solche. Es ist das Gutheißen eines Staats- und Gesellschaftsgefüges als Ziel ehrgeizig-narzißtisch ausreichen Gestörter, die die Mechanismen am einfachsten zu beherrschen lernen, wie man in diesen eigentlich haltlosen Systemen "nach oben" kommt.*




*Diese Position teilt der VdZ mit sehr altgedienten, intimen Kennern sehr bürgerlicher Parteien. In vielen Gesprächen wurde ihm geschildert wie sein Eindruck bestätigt, daß die innerten Ausleseprinzipien der Parteien völlig andere (weil rein karrieretechnische) Kriterien beanspruchen, als die angestrebten Staatssämter eigentlich repräsentieren würden. Ja, diese Kriterien schließen mittlerweile automatisch eine Auslese der Besten aus, weil diese aus prinzipiellen Gründen solche Gänge gar nie gehen. Den Hinweis auf Robert Michel können wie uns da also ersparen.




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