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Samstag, 14. Mai 2016

Wer das Internet säubert

Das ist ja in der Tat amüsant, weil es so viel über das Internet aussagt: Ein Bericht des ZDF (der über desssen Seiten abrufbar ist) zeigt am Beispiel Facebook, daß es eine ganze Branche gibt, die das Internet "säubert". Von als Grenzüberschreitungen definierten Filmen oder Bildern in der Pornographie, von politischen Extremismen und Beleidigungen und was eben sonst noch als "unrein" empfunden und gesehen wird. 

Diese Arbeit machen aber nun nicht geistig hochstehende Bildungsriesen mit hochstehender Geschmacksbildung, sondern ... tausende Billiglohnarbeiter. Das kann kein Computerprogramm und kein Algoritmus leisten. Wie bei Facebook, desse Säuberungszentrale in Manila auf den Philippinen sitzt. Das alleine, übrigens, sorgt für eine rationalistische, ja zweitwirkliche Natur des Internet, gerade auf solchen Plattformen, auf denen sich ja der Großtel des persönlichen Verkehrs abspielt. Denn solche Urteile sind nur noch mit klar rational-technischen Kriterien zu praktizieren, die noch dazu und ohne jeden Zweifel eine ganz bestimmte, zur Meinungsexplizität reduzierte Weltanschauung der Männer hinter diesen Plattformen zumindst als Tendenz repräsentieren, und im Verbleibenden zum Audruck bringen. Wie sonst sollten Billigarbeiter, die ja nur Funktionen betätigen, Checklisten abarbeiten können, das bewältigen?

Fürderhin wundert sich also auch der VdZ nicht mehr, wenn er in seinen Statistiken in ihrer Häufigkeit stark schwankende Zugriffe aus exotischesten Ländern vorfindet, bei denen er sich fragt, was die mit seinen Texten anfangen hätten wollen. Er wird außerdem versuchen herauszufinden, ob sich Korelationen zu bestimmten Themen und Sichtweisen finden lassen. Wie sie in anderen Erscheinungen und Einschränkungen längst zu konstatieren sind.





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