Dieses Blog durchsuchen

Samstag, 11. Juni 2016

Ohne Logik keine Welt

(Der Vdz wird damit immer häufiger konfrontiert:) Der Schritt vom Erkennen der Wahrheit (durch den anderen) zur Feststellung, er würde einen bekämpfen, ist zumalen heute oft sehr sehr klein, ja nicht mehr als eine Umwendung. Und mit einem Schlag wird der Wahrheit ihre Weltkompetenz abgesprochen, um Welt, Wahrheit und Weisheit in irgendwelchen nur über Gefühle und Befindlichkeiten definierbare Faktizitäten festzulegen. 

Wenn aber die Wahrheit abgelehnt wird, wird jede Kommunikation unmöglich. Dann wird der Sprache ihre Kompetenz zur Welterfassung, zum Begreifen der Welt, abgesprochen. Dann wird der wahrhaftigere Mensch zur Bedrohung.

Man übersieht dabei (aber nicht nur das), daß es kein wahres (und das muß immer das wirklichkeitserfassendere) Denken gibt, ohne sittliche Haltung. Es gibt deshalb auch keine überlegene Logik ohne überlegene Wirklichkeitsrelevanz.

Das Wesen der heutigen dominierenden Weltideen ist genau deshalb nicht Logik, sondern die Verweigerung der Logik zugunsten einer sopra-logischen, irgendwie "moralischen" Wahrheit. Die jenen Spalt nutzt, den jede Sprache in sich trägt: Daß keine Logik zu einer umfassenden, ganzheitlichen Welterfassung nicht ausreicht. 

ABER sie ist die Wahrheit dieser geheimnisvollen Welt - in einer bestimmten Ebene. Wo keine Logik, gibt es deshalb auch keine (wie auch immer "gefühlte", intuitive, oder was sonstwelche) Welt und Wirklichkeit. Ein Denken, das die Logik verweigerte, wäre auch ein weltverweigerndes Denken.

Nicht vor der Logik muß sich jemand fürchten. Niemals! Im Gegenteil. Sondern von der Vermischung der Ebenen, auf denen sie ihre jeweilige Darstellungsbedeutung hat. Die Irrtümer der Gegenwart sind nicht der Logik zuzuschreiben, sondern genau dem Gegenteil: sie zeigen in der Wirklichkeit, was ihrer Gedachtheit in deren eigentlichen Gründen fehlt: Logik.

Deshalb zeigt unser Zeit eine immer ausgeprägtere Neigung, in der Urteilsfindung die Logik fernzuhalten. Und sich auf irrationale Gründe der Welt zu berufen, während in Teilen eine in ihren Fundamenten unlogische, in ihrer Gedanken-Ablaufrichtigkeit aber zu stimmen scheint - der es also am logos, am Sinn fehlt und darauf zielt solches Vorgehen auch ab.* Aber die Welt ist niemals irrational, niemals. Sie ist  nur in einer höheren Logik geborgen, die sich in ihren tiefsten Tiefen nicht mehr durchdringen läßt. Auf die aber jede Logik, ja nur die Logik hinweist.



*Unverständlich? Versuchen wir es mit einem simplen Beispiel: Selbstverständlich würde eine Erhöhung des CO2-Gehalts die Erde vernichten, wenn die Denkvoraussetzung ist, daß CO2 die Welt bis zur Lebensfeindlichkeit aufheizt. Nur - diese Vorausetzung ist nicht mehr logisch, und in mehreren Hisichten sogar. Totalitarismus zielt nie auf vereinzelte Gedankenunrichtigkeiten ab, sondern auf im Denken enthaltene Gedankenvorausetzungen und -vorentscheidungen, die es zu dogmatisieren gilt. Weil sie das eigentliche Ziel des Handelns in Zwecken (die wieder logisch sind) berühren.




***