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Dienstag, 19. Juli 2016

Manchmal ist's nur zu verneigen

Manchmal ist's dem VdZ, als drängte es ihn, vor seinen Vätern, vor dieser ganzen Generation den Hut zu ziehen, sich tief zu verneigen. Daß sie nach solch einem Trauma der Totalzerstörung und Tragik noch einmal solch ein Land aufgebaut haben. Dann ist's ihm, als warteten sie auf Antwort. Vater - Du sollst dich nicht für Deinen Sohn schämen! Dein Mut, Dein klarer Kopf, Deine Kraft auch gegen alle zu kämpfen, Deine Kraft zum Schmerz war ihm Leitstern.

Josef Wagner, eine maßgebliche gesellschaftliche Kraft des Mostviertels nach 1945, Zeitungsgründer, Politiker, Unternehmer, Vater. Der gescheiteste Mensch der ihnen je begegnet sei, so urteilten noch im Jahr 2000 Männer dem VdZ gegenüber, die ihn gekannt hatten.

Sein jüngerer Bruder, Anton Wagner, überlebte sowohl die unfaßbaren Rheinlager als auch 2 Jahre unmenschlichster Behandlung in amerikanischer Kriegsgefangenschaft., nein: Kriegssklaverei in Florida, und baute später einen der angesehensten Landwirtschaftsbetriebe des Mostviertels auf.  Die weiteren Brüder taten es ihnen gleich. Menschen, Männer, die sich ins Leben das sie betraf einmischten, ja es beherrschten. Sie haben das Leben aufgebaut, in dem der VdZ - und diese ganze Generation der oft so abschätzig behandelten "geburtenstarken Jahrgänge" (Anfang bis Mitte 1960er), unmittelbar vor dem "Pillenknick"* - sich entfalten konnte. Mit einer Sendung, die der neu anbrechenden Revolutionszeit nicht mehr traf.

R. i. p.






Josef Wagner, 19.7.1919-3.9.1973


Uffz.Fwbl. Josef Wagner (1942) mit EK II





*In dem Moment, in dem sich dieses Volk endlich wieder zu sich selbst zu finden begann, wurde über es die Waffe der Chemie und Dummheit abgeworfen. Denn der Feind des Nihilismus ist das Menschsein. Also - das Volk. Innerhalb von zwei Jahren brachen die Geburten in unseren Ländern auf die HÄLFTE ein.




*250516*