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Montag, 3. Oktober 2016

Chinas Militär knackt die USA (1)

An dieser Stelle fand vor Jahren schon eine intensive Auseinandersetzung mit den militärisch-strategischen Implikationen der Gegenwart statt. Dieser Film über die militärische Ausrichtung der Chinesen bestätigt die damals angestellten Analysen: Die amerikanische Militärkraft steht auf äußerst schwachen Füßen.

Das hat wesentlich mit dem Persönlichkeitsprofil zu tun, das der Amerikaner aufweist. Es ist in der militärischen Literatur stets mit dem grundlegenden Unterschied als "Befehlstaktik" umschrieben worden, der die "Auftragstaktik" gegenübersteht. Das bedeutet, daß der amerikanische Soldat - ganz anders, als in den schillernden Hollywoodproduktionen dargestellt - nicht auf Heldentum ausgerichtet ist, das individuelle Tatkraft und selbständige Entscheidungsfreude voraussetzt, was den Krieg erst zu seiner eigentlichen, zu seiner kulturellen weil mythischen Dimension hebt, sondern es ist auf extremem Zentralismus ständiger Befehle aufgebaut. Der der individuelle Soldat entgegensteht, der nur Ziele verfolgt, die zu erreichen er aber mit freier Wahl der Wege und Mittel versucht. Das weist Offizieren wie Unteroffizieren eine völlig andere Rolle zu, weil der Auftragstaktik immer noch der einfache Soldat bleibt, der im Kampf weitgehend freier Entscheidungsträger - und damit unberechenbarer - bleibt.

Möglich gemacht wurde dies im 20. Jhd. endgültig durch außerordentlichen Ausbau der elektronischen Kommunikationssysteme. Selbst der einfache US-Soldat, dessen Ausrüstung deshalb dreimal so teuer ist wie die der besten übrigen Armeen der Welt, ist direkt von einer je übergeordneten Entscheidungsgewalt abhängig. Alles, was er tut, ist das Ausführen von Befehlen, die bis ins letzte Detail gehen (man möge nur Filme über den Irak-Einsatz der Amerikaner ansehen, sie erzählen diesbezüglich viel, wenn sie auch ganz anders gedacht sind), permanent gesteuert und völlig abhängig von einem hochkomplexen Informationssystem.

Das zwar in jedem Kinofilm und wie erst in den Köpfen bereits verbildeter, in Träume abgedrifteter europäischer Generationen seine beeindruckende Rolle spielt, mit dem man, wie man so schön sagt, jeden Bettler beeindrucken kann, das aber in Wahrheit extreme Anfälligkeiten aufweist. Es baut auf zwei Voraussetzungen des heutigen Imperialismus auf: Satellitentechnik und große Träger- und Basisschiffe, um die ganze Welt zu Operationsgebieten machen zu können.

Die Chinesen haben ihre Strategie also als asymmetrischen Krieg verstanden! Und haben sich genau auf diese Zentralisierung der Amerikaner konzentriert. Ihre gesamte Verteidigungsstrategie ist auf diese Art Krieg zu sehen und zu führen reaktiv ausgerichtet. Deshalb sind exakt diese amerikanischen Grundbedingungen ihrer Kriegsführung direkte und erste Angriffspunkte: Die Chinesen haben ausgefeilte Techniken entwickelt, Satelliten entweder abzuschießen oder so zu blenden, daß sie funktionslos sind, und sie haben U-Boote entwickelt, die die amerikanische Seepräsenz zur Makulatur macht, weil gerade die entscheidenden Trägerschiffe sehr rasch auszuschalten sind. Diese Techniken gibt es bereits, sie sind keine Zukunft mehr.

Getreu den Lehren der alten chinesischen Lehrer der Strategie und des Krieges - allen voran Sun Dsu - haben die Chinesen die Schwächen des Feindes zum ersten strategischen Ziel gemacht, und ihre eigenen Stärken, die zuvor als Schwächen erschienen, zur Stärke. Dabei sind sie getreu Sun Dsu extrem verschwiegen, ja lassen den Gegner sogar im Glauben, er sei überlegen.

Dabei aber wird die Zukunft eines großen Krieges zurück auf die einfachste Kriegs- und Kampftechnik gelegt: den "mechanischen", den herkömmlichen Weg, über Soldaten und individuelle Kampfeskraft. Das sieht auch Taiwan als die größte Bedrohung an: konventionelle Angriffe. Nicht die hochtechnisierten Militärsysteme. Taiwan fürchte nicht die chinesische Atombombe, sondern eine ganz "normale" amphibische Landung. Denn konventionell läßt sich sogar eine begrenzte militärische Operation problemlos durchführen, ohne daß die Weltöffentlichkeit zu sehr aufbegehrt, weil etwa Atomwaffen eingesetzt würden. Das ist gar nicht notwendig, wenn man diese modernen Waffensysteme nicht fürchten muß. Denn ohne elektronisch Leitsysteme, oihne ein perfektes Kommunikationsnetz, ohne dieses zusammenhängende Ganze sind sogar die amerikanischen Atomraketen kaum einsatzfähig.

Die China zwar auch hat, die es aber nicht zur Wirbelsäule seiner Militärstrategie gemacht hat wie die Amerikaner. Lange waren deshalb zwar die Amerikaner weltbeherrschend - aus Angst vor dieser ihrer Potenz. Jahrzehntelang mußte sich auch China demütigen lassen. Aber diese Zeiten sind vorbei. Und Amerika hat noch keine Antwort darauf gefunden, im Gegenteil. Es hat sogar vermehrt auf diese Strategie gesetzt und erst in den letzten beiden Jahrzehnten seinen konventionelle Bereich abgerüstet zugunsten dieses hochtechnisierten Militärkomplexes. Aber dieser ist extrem verwundbar. Das bestätigen auch interne Strategiestudien der Amerikaner selbst, wir haben sie seinerzeit hier zitiert.

Bis jetzt ist dem VdZ noch nichts zu Augen oder Ohren gekommen, das dieser Schwäche seitens der USA wirkungsvoll begegnet worden wäre. Und nichts deutet darauf hin. Amerika ist auch hier auf der Verliererstraße - es ist also in jeder, wirklich jeder Hinsicht am absteigenden Ast! Weshalb er davon ausgeht, daß sich die Außenpolitik der Amerikaner in den allernächsten Jahren außerordentlich aggressiv zeigen wird, um die Vorteile, die noch vielleicht vorhanden sind, kurzftistig zu nützen oder sich aggressiv Vorteilsfelder (Energie?)* zu suchen, ehe die Gegner sie endgültig zunichte machen. Laßt uns beobachten, denn es müßte eigentlich auch bedeuten, daß die Militärpräsenz der Amerikaner weltweit zunimmt. Immerhin hat ja schon Barack Obama eines seiner Schlüsselversprechen im Wahlkampf - den Abzug aus dem Irak - nicht nur nicht eingehalten, sondern die Präsenz der Amerikaner hat sich unter ihm sogar noch verstärkt, wenn auch verschleiert (durch Privatisierung der Militärpräsenz durch Verlagerung auf "Schutzunternehmen" oder durch "Rebellenarmeen" als direktem US-Arm.)

Denn China hat ja noch eine Waffe, auch die wird kaum je von China so benannt werden - es ist die wirtschaftliche Macht. Auch hier steht es einem Amerika gegenüber, das sich kaum noch zu wehren vermag. Denn China ... arbeitet. Es ist die Werkbank der Welt geworden. Und es hat nach wie vor eine zentralistisch organisierte Wirtschaft, die alles auf ein Staatsziel ausrichtet. China unterwandert durch Investitionen direkt und zentral staatlich (!) gesteuert den amerikanischen Investitionsmarkt.

Zöge China sein investiertes Kapital (ca. 1 Billion Dollar derzeit) zurück, womit es übrigens vor ein paar Monaten sogar gedroht hat, wären die USA von heute auf morgen in riesigen Schwierigkeiten. Die chinesische Nationalbank hält derzeit sogar fast 3 Billionen Dollar (!) an Dollar-Beständen! Schon heute haben die Börsen in Shanghai und Hongkong mehr Auswirkungen auf die amerikanische Wirtschaft, als diese verkraften könnte. 2007 hat China auch erstmals diese Rute ins Fenster gestellt, und es bleibt nach wie vor dezent, aber rasselt immer wieder einmal mit den Ketten, an denen es die USA längst hat.



Morgen Teil 2) China hat sich nie die amerikanische Illusion gemacht, 
was schon die amerikanische Kranlheit selbst ist 
- China wußte immer, daß es im Krieg ist
- Das Video






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