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Samstag, 29. Oktober 2016

Über die Ursprünge des Islam (2)

Teil 2) Indizien, die die kolportierte Geschichte des Islam dekonstruieren 
 - Welche Religion bleibt dann noch?





Diese neue Religion war also ein "Codex der Einigung", aber auch gewisser aufgeklärter "Humanisierung" der unterschiedlichsten Lebensweisen, der natürlich eines brauchte, um von allen anerkannt zu werden: Autorität. Und da kam die Figur eines "Gesandten", eines von Gott direkt beauftragten Propheten ins Spiel. Als Autorität, die grundsätzlich von niemandem hinterfragt werden durfte und zunehmend "göttlich" werden mußte. Nur so konnte sie legitim werden, und erst so wurde sie zu einem Machtfaktor, auch wenn die politisch-militärische Macht schwächer wurde, ja hier zeigt sich sogar eine deutliche gegenläufige, "ergänzende" Bewegung. Vergleichbar einer Ehefrau, die die Hosen anzieht, weil ihr Mann schwach, unmännlich ist. Diese Aspekt wird meist tatsächlich übersehen.

In verschiedenen Geschichtswerken aber angesprochen, meist aber doch zu wenig ausgeführt, ist der Umstand, daß der Islam als Religion in dem Maß Bedeutung und Gestalt annahm, als die arabische politische Macht mit einer immer geeinteren europäisch-katholischen, sich allmählich konsolidierenden Kultur konfrontiert war, die in ihrem Kern tatsächlich religiös motiviert war. In dieser Dialektik - einer Dialektik, die auch in der Geschichte der Weltanschauungen des 19. und 20. Jhds. von der Geschichtsschreibung oft sträflich ignoriert wird, mit den Polen Kommunismus und Faschismus - ist historisch erkennbar, daß sich ein auch politisch verstandener Islam immer stärker und zum politisch-kutlurellen Gegenentwurf für das immer stärker werdende Abendland wurde. In der nicht nur die Niederlagen der Araber in Spanien, in denen erstmals ein als "'Christenheit" auftretendes Europa ihre Expansion stoppte, sondern auch die Kreuzzüge eine bislang zumindst im allgemeinen Bewußtsein noch kaum ausreichend bewertete Rolle spielten. 

Genau so muß auch der Islam als "Bewegung der Antimoderne" im 20. Jhds. gesehen werden. Als kulturellen, politisch-gesellschaftlichen Gegenentwurf gegen eine Zivilisation, eine politische Macht, der die arabische, islamische Welt hoffnungslos, ja demütigend (man denke nur an die "Neuordnung" des Raumes nach dem 1. Weltkrieg) unterlegen war. Eine Moderne, die eben in Europa (und dessen unerzogenem Kind, den USA) greifbar war. Es spricht deshalb auch alles dafür, daß der "Islamismus" tatsächlich als die tragende Substanz der islamischen Welt heute gesehen werden muß, was auch viele und schätzenswerte muslimische Denker ganz genau so beklagen. Er ist mehr denn je, was er zu Anfang war: Eine sozial-politische Bewegung einer Gegenkultur gegen den Westen, mit allen Merkmalen einer "Bewegung der schuldhaft Benachteiligten", mit der Unterlegene sich gerne rechtfertigen.

Der Islam ist also als religiöse, eigentlich ursprünglich nur "in etwa" umfassen sollende Idee einer Gesamtreligion zu begreifen, die alles einbegriff, was sich in seinem politischen Raum bewegte. Die sich im Laufe der nächsten Jahrhunderte aber immer mehr als Kern einer eigenen, neuen "Religion" verfestigte, und zwar in ihrer Angegriffenheit, als Abgrenzungs-, als Identitätsreaktion, die in dieser Eigenart auch immer einen voluntaristischen, positivistischen Zug haben MUSZ. Hätte der Islam keine Gegnerschaft, würde er sich förmlich "auflösen". Und hat er sie nicht außen, sucht er sie innen. Der protestantische Puritanismus läßt grüßen. 

Das ging so weit, daß auch alles christlich-arianische (zur Absetzung) umgedeutet wurde. Bis hin zur "Ausrichtung nach Mekka" - als allmähliche Umwandlung der christlichen Gebetsorientierung NACH OSTEN (von Jerusalem, Damaskus, vom mittelmeerischen Abendland aus gesehen ist das bei Mekka tatsächlich auch so), von wo die Wiederkunft Christi, des Gottessohnes, erwartet und in jeder Heiligen Messe real wird. Von welchem Zusammenhang auch im Christentum leider heute kaum noch jemand einen Begriff hat, die sich aber noch in jeder gotischen Kirche findet (und erst unlängst der afrikanische Kardinal Sarah zu Recht wieder einzuhalten forderte.) Mit einem Mekka, das für das 6. Jhd. nicht einmal als Stadt, bestenfalls als Karawanserei nachgewiesen werden kann. Mit einem Mekka, dessen geographisches Umfeld als Herkunftsland Abrahams und insofern als uraltes religiöses Zentrum gesehen werden muß, auch von der Christenheit. Eine sehr frühe christliche Kirche dort ist also höchst wahrscheinlich (siehe Kaaba)! "Der Ort, an dem alles begann", ist also genau in dieser Bedeutung vom Islam übernommen und weiter oder umgedeutet worden. Der Islam zog die Interpretationshoheit für alle vorhandenen anderen religiösen, aber auch philosophischen Deutungen an sich. Zugleich kann er - weil er seine Wahrheit nicht in der Geschichte, also in der Realität verankert - jede Widerlegung seiner Interpretation abschmettern.

Anders als das Christentum, das die Wahrheit GERADE in der Geschichte verankert, ihr (bzw. der Poesie) also Realität zumißt. Gott ist dem Christentum deshalb nicht nur "im nominell geoffenbarten Wort" erkennbar, oder im "direkten Draht" (wie es der Suffismus analog zum Protestantismus versucht), sondern die Welt IST ganz real (wenn auch nicht einfach im "Faktischen") eine Selbsterzählung und Offenbarung Gottes. Logischerweise ist die Logik der Welt im Islam mit der Gottes NICHT kompatibel, es sind zwei Welten, und damit zwei Wahrheiten.

Diese Sichtweise lehnt das Christentum natürlich ab, und darauf baut auch der abendländische Wissens- und Wissenschaftsbegriff auf. Wenngleich Wahrheitserkentnis, also Wissen (das ein komplexer Vorgang ist, also auch nicht mit dem simplen Rationalismusbegriff der Moderne übereinstimmt), im Christentum genau deshalb (graduelle) TEILHABE am Wissen Gottes ist, die Tür zur Wissenschaft dabei ZUERST und AUCH die der Sittlichkeit ist. Wissenschaft ohne Sittlichkeit (und das ist nicht schlicht dasselbe wie "Moral") ist auch im Christentum nicht möglich.*

Im unten vorzufindenden Video findet sich dazu eine ganz eigene, nicht uninterssante, dem hier Gesagten aber nicht wirklich widersprechende Theorie, ja er führt fast wenn auch auf anderen Wegen zum Kern der Aussagen hier. Indem die Forscher im Video sehr wahrscheinliche Zusammenhänge von Korantexten mit biblischen Geschehensorten aufweisen. Sie verweisen dabei auf eine historische Dekomposition der Bibel, die im Koran festzustellen sein dürfte.Was eine logische Folge wäre, reißt man das Neue Testament überhaupt aus der Historizität. Sie verweisen damit darauf, daß zahllose christlich-jüdische Traditioen in den Koran übernommen wurden, deren Geschichte und Geschichten aber im Laufe der Jahrhunderte und Jahrtausende ZUVOR bereits ihre Umformungen in der mündlichen Überlieferung erfahren hatten. Als Poesie kennt der Islam eben nur "Gegenwart", Historizität, ja Zeit im abendländisch-aufgeklärt, rationalistisch verstandenen linearen Sinn ist ihm fremd.

Als Islam, der sich in all diesen Entwicklungen auf die Person eines "Mohammed" in ihrer Legitimation, abger sogar in ihrem ursprünglichen Impetus - Christus, der Gesandte, der Gesalbte, ist der von Gott gesandte Prophet - zuspitzte. Auch diese Legitimation ist ja v. a. in jenen erwähten historischen Epochen in vreschiedenen Phasen geschehen, und immer mehr in eine der eigenen Religionsgestalt getreten, und zwar endgültig - im von Norden her von den Christen bedrohten Spanien. Vielleicht gab es eine solche Person, historisch belegt ist er jedenfalls nicht. Die erste Münze, auf der sich (wahrscheinlich) ein Person namens Mohammed findet, datiert 60 Jahre NACH seinem (offiziellen) Tod, und das ist für eine Zeit, die angeblich in seinem Namen die halbe Welt zu unterwerfen begann, höchst bemerkenswert. Im Video (das endlich morgen hier zu finden sein wird) wird es auf die Spitze getrieben: Es war nicht der Islam, der das arabische Imperium hervorbrachte, sondern es war das arabische Imperium, das den Islam schuf.



 Morgen Teil 3) Wie eine Religion entstehen kann, 
und auch heute laufend neue Religionen entstehen




*Um sich mit dem Islam auseinanderzusetzen muß man vor alolem eines: Bereit sein, genau zu denken, und das ist eine Mühe. Der Hauptgrund, warum der Islam in Europa derzeit so gut wie keinen inhaltlichen Widerstand mehr finder - außer den einer vordergründigen Differenz in moralischen Agenden -  liegt im europäischen Verlust der Sittlichkeit, der einen Verlust des Denkvermögens bewirkt. Die Wahrheit ist deshalb, daß Europa dem Islam NICHTS entgegenzusetzen hat außer indistinkte Abwehr, von der aber niemand mehr weiß, warum sie sein sollte. Weshalb sich Europa sogar mit Nebeln aus Begriffen verteidigt, die es selbst überhaupt nicht versteht (wie: Demokratie, Geschlechtergleichheit, etc. etc.) Es kann sich derzeit dem Islam nicht mehr widersetzen,. weil es nur noch behaupten kann und sich dabei laufend widerspricht - der Islam aber wesentlich stärker "behauptet", ohne Widerspruchsfreiheit als Anspruch überhaupt zu kennen. Jede Revolution, jeder Umsturz aber nimmt seinen Anfang nicht in der Stärke des Angreifers, sondern in der Selbstschwäche des Verteidigers.





*030916*