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Mittwoch, 4. Januar 2017

An die Häretiker im Talar

Schon 1899 merkte Papst Leo XIII. in einem Schreiben an den Bischof von Baltimore fest, daß der "Amerikanismus" eine "katholische Häresie" sei. Diese Häresie hat sich nicht nur ausgebreitet und den Katholizismus in den USA fast ausgelöscht weil überlagert - assimiliert - sondern er ist zum Modell für Entwicklungen geworden, die sich im Kalten Krieg als "pro-westlicher " Impuls äußerte, sich aber auf dem Amerikanismus sehr ähnliche Weise in Deutschland als "Nationalismus" äußerte, der sich auf eine ähnliche Scheinkonstruktion beruft wie es in den USA der Fall war.

Eine der von Leo XIII. explizit genannten Häresien war, den katholischen Standpunkt im Namen national-politischer Verträglichkeiten anderen Kulturn (Einwanderern!) gegenüber zurückzustellen. Es ist schwer häretisch so zu tun, als wäre Politik unabhängig von der Religion. Denn es IST DER KULT, der Kultur formt, und sonst nichts! Das war nie anders, und das wird nie anders sein.

Mein Gott, was für widerliches Pack von Häretikern im schwarzen (oder weißen) Talar haben wir heute herumlaufen. Sie leben sämtlich davon, daß die Gläubigen, das Volk, IM GEGENSATZ ZU IHNEN noch weiß, daß ihre Ehrfurcht vor ihnen davon lebt, daß sie sich auf das Amt bezieht, nicht auf den GuckindieLuft, der den Talar ausfüllt und Stroh statt Hirn hat.

Das hat allerdings eine besonders tragische Komponente. Denn alle Menschen, die auf dem Territorium "Deutschland" leben, erfahren eine enorme Bedrohung in ihrem Selbstsein. Dieses Selbstsein aber ist ohne daß sie es noch (!) wissen immer ein regionales, sehr regionales Element, udn DORT sind sie bedroht. Dort ist es naturrechtlich verankert, und dort hat es seine so große Bedeutung als Kultur. Eine "deutsche Kultur" gibt es praktisch nicht, dieser Begriff faßt nur gewisse Gemeinsamkeiten EINZELNER Kulturen und Volkschaften. 

Wie es aber es oft passiert. In (berechtigter, ja auch Christenpflicht unseren Familien, Kindern, Ahnen gegenüber gebotener) Gegenwehr gegen eine so abstrakte, ja bewußt abstrakt gehaltene Bedrohung wie die Massenzuwanderung aus anderen Kulturkreisen (mit anderen Religionen). Dies hat seinen ersten Grund in einer bereits fehlangelegten Konstruktion dieses "Deutschland" als "Staat", der auf ein Volk zurückgreift, ohne Volk nicht denkbar ist. Es ist eine "Sopra-Identität", die naturrechtlich nicht verankert ist.

Bayern, Hessen, Thüringer, Sachsen, Schwaben, Pfälzer, Friesen ... ihr seid Deutschland ALS Friesen, Franken, Bayern, Hessen, Thüringer, Sachsen ..., und NUR als solche! Ihr seid jeweils naturrechtlich ein Volk, mit einer Lebensweise - so verdrängt, so vergessen die auch sein mag - die es nicht einfach nur zu "verteidigen" gilt, sondern die aus Jahrtausenden gar heraus jener Boden ist, den es zu heiligen gilt. Heiligugn liegt also in der Transzendenz auf dieses Selbstsein als Idealbild hin, das eine (durchaus dynamische, nicht im Bild erstarrte) Beziehung zum Rest der Welt ist.

Daraus ergibt sich freilich die Notwendigkeit, zu differenzieren: Denn natürich kann es Staatsgebilde (die eigentlich Formen von Reich sind) wie die USA und Deutschland geben. Und sie haben auch gewissen Wert, und sie sind auch zu schützen und zu halten. ABER sie können religiöse und regionale, kulturelle Identität als deren Ort niemals auslöschen. Sie können keine "Ganz-Identität" sein. Die kann nur im naturrechtlich relativ "kleinen" Rahmen entstehen und leben. Deshalb gibt es ja auch keine dezidierte Art, wie ein Katholik "lebt" (wie der Islam beansprucht.) Katholizismus ist immer regional, aber er ist in seinem Grund und Boden generell menschlich, erfüllt das Menschsein, führt es zu seiner größten Höhe. Und die ist erst recht wieder - regional, lokal, verwurzelt. Eine wurzellose katholische Kultur gibt es nicht. Sie wäre dieselbe Ideologie wie Amerikanismus oder
Deutschlandismus, der vorgibt, sich auf "ein" Volk zu berufen. Katholizismus beginnt beim allernächsten, dem Bruder, der Schwester, den Eltern, den Nachbarn. Er bedeutet nicht, alle zu Nachbarn zu erklären, die einem über den Weg laufen. Er bedeutet gerade dann, wo er bekennt, daß alle, wirlich alle diese Würde haben, als Fremde, als Andere diese Rechte haben, unr nur so haben können. Katholizismus ist NIEMALS Sozialismus, Gleichmacherei.

Daraus ergibt sich ein Wesen, dem es auch treu zu sein gilt. Aus der Abschwinden dieser Lebensweisen (wobei: sie sind noch weit mehr verankert, als man bewußt wahrzunehmen vermag) lä´ßt sich noch lange kein "Deutschland" ableiten, das es plötzlich als "Volk" gäbe. Wenn es eine Zuwanderung gibt, dann kann sie nur - und NUR - auf dieser kleinen, extrem regionalen, kleinräumigen Basis geschehen. Als persönliche Einfügung persönlicher Zuwanderung. 

Alles andere ist von Übel.

Ein sehr interessante, aspektreiche Diskussion, hier in einer Hörfunkaufzeichhung aus 2012. Regelrecht auflachen mußte der VdZ, während er die Feiertagspommesfrittes schnitt, als einer der Kontrahenden aufschrie, was für eine Krankheit uns befallen haben muß, KEINEN christlichen Staat (als Gesellschaftsordnung) zu wollen, wärend ALLE, wirklich ALLE heute lauter religiöse Staaten anstreben: Die Muslime genauso wie die Homosexuellen, sie alle wollen Staaten, die ihren Überzeugungen nach arbeiten.

Nur die Katholiken schreien, daß sie genau da NICHT wollen. Was wird also das Ergebnis sein? Katholiken in islamischen oder homosexuell-freundlichen bzw. im Recht dominierten Staaten? Wollen wir das? Hilft das - und das ist ja die Aufgabe des Staates - den Menschen zum Heil? Ist es ein unchristlicher Fehler, wenn Ungarn die Abtreibungsverbote in der Verfassung festschreibt weil es genau in dieser Verfassung festschreibt, daß es ein christliches Land sei? Ist also Ungarn der Fehler? Wollen wir einen Staat der Polygamie, um zu den zuwandernden Muslimen "freundlich" zu sein, und nennen das sogar noch "christliche Forderung"? Werden unsere Kulturen deshalb bessere "Rutschen" zum Heil?

Oder was soll diese pseudo-christliche Adoration der Demokratie, von der katholische Sumper zuhauf sogar von "der genuin christlichen Staatsform" daherreadebrechen? Während jedem halbwegs normalen Katholiken klar sein müßte, daß wir auf das "Reich Gottes" nicht nur zusteuern, sondern in der Taufe daran teilhaben - mit dem König aller Könige, Jesus Christus? Was wollen diese ausgetrockneten Mostplutzer überhaupt? Im Himmel das Mehrheits-Abstimmungsrecht einführen, die Gott überstimmt, das eine oder andere Gebot (als Weltgesetz, als Weltstruktur) doch zu ändern? Wie kann die Monarchie von einem Katholiken überhaupt abgelehnt werden? Das ist doch in sich schon eine Häresie!

Sind wir noch bei Sinnen?









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