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Montag, 9. Januar 2017

Das Schisma steht bereits auf Schiene (2)

Sollte der Papst sich weiterhin weigern, die Verwirrung, die er durch Amoris Laetitia angerichtet hat, durch ein klärendes Wort zu beseitigen, werden die Unterzeichneten die Kardinäle, die die Dubia (Zweifel) an den Papst gerichtet hatten, bitten, den Papst gemäß der Schrift und gemäß dem Kirchenrecht brüderlich zurechtzuweisen. So, wie auch Paulus dem Petrus ins Gesicht widerstanden hatte, als dieser irrte. 

So endet sinngemäß ein Schreiben, das von Theologen und Professoren aus der ganzen Welt publik gemacht wurde und die vier (fünf, siehe gestern) Kardinäle unterstützen soll, die für ihre Bitte um dringende Klärung auf nicht immer faire Weise, um es vorsichtig zu sagen, angefeindet wurden. 

Denn die Wirkung der angerichteten Verwirrung ist unübersehbar und wird auf ein Schisma hinauslaufen, wenn ein solches nicht längst da ist, wenn nicht rasch und entschieden gehandelt wird. Längst wendet sich Bischof gegen Bischof, und werden weltweit "pastorale Regelungen" installiert, die eindeutig gegen die Lehre und Auffassung der Kirche sind und den Bestand der ohnehin so gefährdeten Ehe schwerstens gefährden. In dem Schreiben vergleichen die Theologen die heutige Krise bereits mit der großen arianischen Krise der Spätantike., in der ebenfalls nur noch einige wenige, ja ganz wenige Bischöfe dem Glauben treu geblieben waren, und dafür viel zu leiden hatten.

Mit in der Kritik steht direkt auch EB Schönborn von Wien, der seinen Rang und sein Ansehen in die Waagschale geworfen hat, um das Unhaltbare zu halten und wie so manche eigenes pastorales Versagen durch die heuchlerische Rede von einer angeblichen "Weiterentwicklung der Lehre" zu vertuschen. Was Schönborn unter dem zynischen Verweis, daß Amoris Laetitia zuvorderst "ein sprachliches Ereignis" sei, schönredete. Und um wieder einmal und wie so viele seinen Charakter als Fahne im Wind zu beweisen, dem das Heil der Menschen, für die er Verantwortung trägt, gleichgültig ist. 

Allzu viele haben nicht erkannt, worauf dieses Pontifikat hinausläuft, allzu viele haben nicht erkannt, daß es nun darum geht, in Treue zu Christus zu stehen und die Papolatrie und Institutionserstarrung zu beenden, die schon jahrzehntelang die Kirche so schwer schädigt. Sie haben nicht erkannt, daß dieses verrückte Pontifikat ein Prüfstein des Glaubens ist, wie der VdZ bereits im Juni 2013 ankündigte - er hat in allem recht behalten -, und daß erst DIES der sichere Verweis auf das Wirken des Heiligen Geistes ist. Allzu viele haben schwer versagt, ihre Herden im Stich gelassen, um feige oder in Unglaube gefallen falschen Propheten nachzulaufen.

Vielleicht sollten wir eines dabei auch nicht vergessen: Die ersten, die dem immer größere Verwirrung stiftenden Papst Franziskus offen und schon 2013 widerstanden haben, waren fast ausschließlich ... Laien, und zwar weltweit. Erst später sind Bischöfe und Kardinäle, und nach diesen Theologen und Philosophen gefolgt.

Noch bedauerlicher aber ist ein anderer Umstand: Daß nämlich immer noch nur ganz wenige das Wesen dieser von Anfang an beabsichtigten Verwirrung erkannt haben und meinen, man müssen dem bzw. diesem Papst mit elegantem und höflichem Disput begegnen. Als ginge es wirklich einfach um Irrtum - und nicht um ... das Böse, das im 20. Jhd. so deutlich als Schizoidität manifest wurde. Diesem aber ist mit Worten und Diskussionen nicht beizukommen, WEIL es ja genau mit der Scheinlogik der Worte arbeitet, der das wirkliche Handeln aber widerspricht. Ihm kann nur mit äußerst großer Persönlichkeits- und Charakterstärke, ja man muß es sagen: mit klarer Bereitschaft zum Kreuz begegnet werden, und braucht vor allem Menschenkenntnis und Wirklichkeitserfahrung. Leider gerade jene Tugenden, an denen es der Welt und der Kirche heute so fehlt.

So aber haben allzu viele (der vorerst immer noch wenigen Mutigen) zu lange gewartet, gewartet, bis der Schaden enorm und irreparabel ist. Und wie viele haben und hatten Angst, sie könnten Reputation und Posten verlieren, während es nicht mehr lange dauert, und die auf den allmählich fahrenden "Zug der Treuen" Aufspringenden werden sich auf Gängen und Trittsteigen wegen Platzmangels auf die Füße treten und sich gegenseitig ihre Wendehälse massieren. Aber auch sie haben jedes Vertrauen verspielt. (Matth. 25, 34 ff.)

Hier dieses Schreiben im Wortlaut:

As Catholic scholars and pastors of souls, we wish to express our profound gratitude and full support for the courageous initiative of four members of the College of Cardinals, Their Eminences Walter Brandmüller, Raymond Leo Burke, Carlo Caffarra and Joachim Meisner. As has been widely publicized, these cardinals have formally submitted five dubia to Pope Francis, asking him to clarify five fundamental points of Catholic doctrine and sacramental discipline, the treatment of which in Chapter 8 of the recent Apostolic Exhortation Amoris Laetitia (AL) appears to conflict with Scripture and/or Tradition and the teaching of previous papal documents – notably Pope St. John Paul II’s Encyclical Veritatis Splendor and his Apostolic Exhortation Familiaris Consortio. Pope Francis has so far declined to answer the four cardinals; but since they are in effect asking him whether the above weighty magisterial documents still require our full assent, we think that the Holy Father’s continued silence may open him to the charge of negligence in the exercise of the Petrine duty of confirming his brethren in the faith.

Several prominent prelates have been sharply critical of the four cardinals’ submission, but without shedding any light on their pertinent and searching questions. We have read attempts to interpret the apostolic exhortation within a ‘hermeneutic of continuity’ by Christoph Cardinal Schӧnborn and Professor Rocco Buttiglione; but we find that they fail to demonstrate their central claim that the novel elements found in AL do not endanger divine law, but merely envisage legitimate changes in pastoral practice and ecclesiastical discipline.

Indeed, a number of commentators, notably Professor Claudio Pierantoni in an extensive new historical-theological study, have argued that as a result of the widespread confusion and disunity following the promulgation of AL, the universal Church is now entering a gravely critical moment in her history that shows alarming similarities with the great Arian crisis of the fourth century. During that catastrophic conflict the great majority of bishops, including even the Successor of Peter, vacillated over the very divinity of Christ. Many did not fully lapse into heresy; however, disarmed by confusion or weakened by timidity, they sought convenient compromise formulae in the interests of “peace” and “unity”. Today we are witnessing a similar metastasizing crisis, this time over fundamental aspects of Christian living. Continued lip service is given to the indissolubility of marriage, the grave objective sinfulness of fornication, adultery and sodomy, the sanctity of the Holy Eucharist, and the terrible reality of mortal sin. But in practice, increasing numbers of highly placed prelates and theologians are undermining or effectively denying these dogmas – and indeed, the very existence of exceptionless negative prohibitions in the divine law governing sexual conduct – by virtue of their exaggerated or one-sided emphasis on “mercy”, “pastoral accompaniment”, and “mitigating circumstances”.

With the reigning Pontiff now sounding a very uncertain trumpet in this battle against the ‘principalities and powers’ of the Enemy, the barque of Peter is drifting perilously like a ship without a rudder, and indeed, shows symptoms of incipient disintegration. In such a situation, we believe that all Successors of the Apostles have a grave and pressing duty to speak out clearly and strongly in confirmation of the moral teachings clearly expounded in the magisterial teachings of previous popes and the Council of Trent. Several bishops and another cardinal have already said they find the five dubia opportune and appropriate. We ardently hope, and fervently pray, that many more of them will now endorse publicly not only the four cardinals’ respectful request that Peter’s Successor confirm his brethren in these five points of the faith “delivered once and for all to the saints” (Jude 3), but also Cardinal Burke’s recommendation that if the Holy Father fails to do so, the cardinals then collectively approach him with some form of fraternal correction, in the spirit of Paul’s admonition to his fellow apostle Peter at Antioch (cf. Gal. 2:11).

We entrust this grave problem to the care and heavenly intercession of Mary Immaculate, Mother of the Church and Vanquisher of all heresies.

December 8, 2016, Feast of the Immaculate Conception





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