Dieses Blog durchsuchen

Samstag, 19. April 2008

Dreißigjähriger Krieg - IV

Die Verpflichtungen der Feldherren beliefen sich nicht nur einfach auf die Soldaten, sondern zugleich auf eine zufriedenstellende Lebensführung für diese. So waren kaum mehr als ein Drittel der zu Versorgenden Kämpfende, sondern gleichermaßen deren Dirnen, Weiber, Kinder und Diener. Nicht selten einfach zusammengeplündert und -entführt. Wöchentlich wurden zum Beispiel in Mansfeld's Heer sieben Kinder geboren.

Offiziere waren noch aufwendiger zu unterhalten: Fünf, sechs Diener, daß vom Troß der Beuteverwaltung mit sich brachte, nicht zu reden, Obristen schlugen dabei mit bis zu achtzehn Dienern zu Buche.

Konnte man seine Leute nicht zahlen - wechselten die einfach die Seiten. Oder holten sich, egal wo und egal wie, was sie kriegen konnten.

Böhmen, vor diesem ersten der zahllosen Kriege des Dreißigjährigen Krieges (der an sich nur eine nicht abreißende Reihe zahlloser Einzelkriege war, den allerdings eine gewisse durchgehende Idee des Religionskrieges "zusammenhielt") eine der reichsten kaiserlichen Provinzen (wobei nicht unstrittig war, ob es - vorwiegend slawisch! - überhaupt dem "Kaiser der teutschen Nation" unterstand) war nach diesen kaum zwei Jahren der Auseinandersetzung ... ruiniert. Kaiser Ferdinand bezog so gut wie keine Steuern mehr aus dem besiegten Land.





*190408*