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Mittwoch, 23. Juli 2008

Medien hier, Leben dort

Bei Rückkehr nach längeren, ja langen Abwesenheiten (und Medienabstinenz) läßt sich staunend feststellen, daß man absolut nichts versäumt hat: Was auch immer die Zeitungen etc. mit Nachrichten über Inlandspolitik in den vergangenen Zeiträumen füllte - es muß irrelevant gewesen sein. Der Stand der Geschehen nämlich hat sich nicht verändert. Erkennbar auch am Gespräch mit Nachbarn und Bekannten - man ist um kein Yota Information im Hintertreffen. Oder bestenfalls bei Nebensächlichkeiten. Wer "dancing stars" gewann. Bei Themen wie Politik aber würde genügen, alle vier, fünf Jahre stichprobenartig aufzumerken.

So stellt man eine fast völlige Abtrennung der Mediendiskussionen vom Leben und Alltag fest. Eine eigene Welt, die gar keine Aufmerksamkeit mehr verdient, hat sich zunehmend verselbständigt von dem, was man "Leben" nennt. Das eine getriebene Menschheit zunehmend zu versäumen scheint oder mindestens fürchtet, und dem es von Morgen bis Abend unter Ablieferung der verlangten Scheingefechte, die nichts anderes abliefern sollen als Beweise der Teilhabe und Gemeinschaft, nachläuft.

"Das Wesentliche ist für das Auge unsichtbar," meint Antoine de Saint-Exupéry in Der kleine Prinz. "Das," so die Rose, "sieht man nur mit dem Herzen."





*230708*