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Sonntag, 18. Januar 2009

In Gesellschaft von Kindern lacht sich's leichter

Was den Umgang mit Amerikanern immer wieder so angenehm erscheinen ließ? Im Zug, in aller Schmuddeligkeit, Unkompliziertheit, die, streng betrachtet, Ausweis völliger Kulturlosigkeit ist. Aber so rasch findet sich ein (nettes) Gespräch, so rasch sind sie zu verblüffen, so rasch lachen wir, auch ohne Zynismus ... - nun denke ich, daß die Ursache dafür ist, daß ihnen Neid weitgehend unbekannt ist. Wo allen alles möglich ist, zumindest prinzipiell, nimmt mir der andere nie etwas weg, das auch mir gehört oder gehören könnte, sondern er ist maximal schneller.

Wo Scheitern konsequenzlos bleibt, weil es zu gar keiner Identität kommt, mangels kultureller Institutionalisierung, die weitertragen könnte, oder weiterzutragen wäre (eine bemerkenswert asketische, fast mystische Seite der Wurzellosigkeit), da ist Neubeginn mit veränderten Vorzeichen jederzeit möglich. Sie sind alle eben Kinder.

Das alles läßt sie auf eine Art und Weise unbefangen und offen, in gewissen Hinsichten angstfrei sein, die wohltut. Eine Seite der Kindlichkeit, die gerade dem gelernten Österreicher inmitten unverweslicher Leichenberge Balsam ist.




*180109*